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1) Städtchen in Thrakien an der Propontis, gegenüber der Insel Prokonnesos, mit einer Rhede (beim jetzigen Ἅγ. Γεώργιος), 4,6 km. südlich von Gános, 6,6 km. nordöstlich von Myrióphyton (türk. Mirefté) an dem Küstenwege längs der Propontis. Ob Ch. der alte Name der Stadt war, ist zweifelhaft. Inschriften weisen auf alte Besiedlung und die Verehrung des Apollon Μυρτηνός hin (A. Papadopulos-Kerameus Ἑλλ. Φιλολ. Σύλλ. ἐν Κων/πόλει XII παράρτ. 104), der wohl dem sonst bekannten Apollon Μυρτῷος entspricht. Byzantinische Reste s. A. Papadopulos a. a. O. Im Mittelalter leisteten die Einwohner dem byzantinischen Kaiser Ioannes Kantakuzenos 1343 n. Chr. Widerstand. Bei der Bestürmung soll ein Erdbeben einen grossen Teil der Mauern zerstört haben. Der Kaiser verbot die Plünderung und setzte Archonten (d. h. Aedilen) ein, die die Mauern herstellten, dass sie besser als zuvor waren. Hernach fielen die Einwohner vom Kaiser ab und stellten sich auf die Seite der Kaiserin Anna, Ioann. Cantac. II 47 Sch. Jetzt ἡ Χώρα; das Örtchen erscheint beim Vorüberfahren an der Küste recht unbedeutend, aber günstig gelegen.
[Bürchner.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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