Byke (Βύκης ἡ λίμνη Ptol. III 5, 9. Marcian. II 38; Buces lacus Plin. IV 84; Byces Val. Flacc. [1105] VI 68), ein grosser Strandsumpf an der Ostseite der Landenge Taphros (s. d., jetzt Perekop, türk. Or ,Graben‘), welcher durch einen breiten Ausgang mit der Maiotis in Verbindung steht und gegen Südosten in den Flachteil der taurischen Halbinsel tief eindringt, wo ihn eine sandige, gegen Norden auslaufende Nehrung, petrosum dorsum des Plinius, die heutige kosa Arabat’skaja, gegen die Maiotis abschliesst. Strabon VII 308 gebraucht für dieses seichte Sumpfgebiet, welches aus einem Gewirr von flachen, mit Halophyten bewachsenen Inseln, Sandbänken und Lagunen besteht, die infolge starker Verdunstung sehr salzig sind, den Namen Σαπρὰ λίμνη: ,es ist der westlichste Teil der Maiotis, sehr schlammig und für zusammengenähte Boote kaum fahrbar, da die Winde den Morast leicht blosslegen; es giebt darin drei Inselchen, viele Untiefen und klippenartige Stellen‘. Der heutige Name lautet russisch Gniloje more, türkisch Čoruq-dengisi ,faules Meer‘ oder Siwaš.
[Tomaschek.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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