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Buzygai (Βουζύγαι), athenisches Priestergeschlecht, das zu dem ältesten und vornehmsten Adel Attikas gehörte. Als mythischen Stammvater verehrte dasselbe den Heros Buzyges, dem die Einführung des Ackerbaus und die Erfindung des Pfluges in Attika zugeschrieben wurde (vgl. den Art. Buzyges). Der ursprungliche Wohnsitz des Priestergeschlechtes war der Burgfelsen, an dessen Abhang sich der heilige Ackerstreifen ausbreitete, auf dem der Priester aus dem Geschlecht [1095] alljährlich den ἱερὸς ἄροτος vollzog, der als Zeichen für den Beginn der Aussaat des Getreides galt und βουζύγιος genannt wurde. Das Korn, das dieses Ackerland trug, war der Burggöttin geweiht, Etym. M. s. Βουζυγία. Hesych. s. Βουζύγης. Bekk. An. I 221. Plin. n. h. VII 57. Schol. Aisch. II 78. Plut. Sull. 13; praec. coniug. 42. C. Robert Herm. XX 378. Toepffer Att. Geneal. 136ff.; vgl. den Art. Aletrides. Durch die Inschriften lernen wir, dass die B. ausser der Besorgung der heiligen ἄροτοι noch andere kultliche Functionen im athenischen Staatsgottesdienst ausübten. Das Geschlecht war im erblichen Besitz der Priesterämter des Ζεὺς ἐν Παλλαδίῳ und des Ζεὺς Τέλειος. Das Priestertum des Ζεὺς ἐν Παλλαδίῳ wird in einer Sesselinschrift des Dionysostheaters erwähnt, CIA III 273, und auf einem Steine unbekannter Provenienz, CIA III 71, dessen Erklärung bisher noch nicht gelungen ist. Das andere Zeuspriestertum wird ebenfalls auf einer Sesselinschrift des Theaters namhaft gemacht: CIA III 294 ἱερέως Διὸς Τελείου Βουζύγου. Ζεὺς Τέλειος ist der Schutzgott der ehelichen Gemeinschaft und wurde in dieser Function auch unter dem Beinamen Ζύγιος verehrt (Hesych. s. v.). Wie erklären sich die Beziehungen der B. zu dem Kultus dieses Gottes? Den Schlüssel hierzu giebt eine Bemerkung des Plutarch (coniug. praec. 42), der im Anschluss an die Erwähnung der drei heiligen ἄροτοι der B. die Angabe macht: τούτων δὲ πάντων ἱερώτατός ἐστιν ὁ γαμήλιος σπόρος και ἄροτος ἐπὶ παίδων τεκνώσει. Die Bebauung des Ackerlandes und die Aussaat des Getreides sowie die wunderbare Entwicklung des Keimes im Schosse der Erde ist in der Vorstellung des griechischen Volkes schon in jener frühen Zeit, als die erblichen Priestertümer geschaffen [1096] wurden, mit dem Mysterium der Erzeugung des Menschen in Zusammenhang gebracht worden. Dieselbe Anschauung liegt der Symbolik der alten Verlobungsformel zu Grunde: παίδων ἐπ’ ἀρότῳ γνησίων δίδωμι σοὐγὼ τὴν ἐμαυτοῦ θυγατέρα (Menandros: Kock CAF III 720). Wie der Buzyges einst das erste Stierpaar unter einem Joch zu gemeinsamer Arbeit vereinte, so verbindet Zeus Teleios die Menschenpaare durch das Joch der ehelichen Gemeinschaft mit einander, und die Nachkommen des alten Ackerpriesters sind es, denen die forterbende Ehre zu teil wird, seinen Kultus zu besorgen.
Wie im Sacralwesen, so hat das B.-Geschlecht auch im politischen Leben Athens eine hervorragende Rolle gespielt. Der Sieger von Mykale und Eroberer von Sestos, Xanthippos, und dessen Sohn, der berühmte Staatsmann und Feldherr Perikles, haben zu den Mitgliedern dieses Geschlechtes gehört, Schol. Aristid. III 473. Wiewohl der Scholiast hier evidentermassen den Perikles mit dem Demostratos verwechselt, von dem Eupolis in den Δῆμοι (Kock CAF I 282) redet, so liegt doch kein Grund vor, zu bezweifeln, dass er die Nachricht über die Geschlechtsangehörigkeit des Perikles aus einer zuverlässigen Quelle geschöpft hat, wie das mit seiner Angabe über die Abstammung des Perikles mütterlicherseits der Fall ist (ἦν γὰρ μητρόθεν τῶν τὸ Κυλώνειον ἀγος ποιησάντων). Das B.-Geschlecht war sowohl mit den Alkmeoniden als auch mit den eleusinischen Kerykes verschwägert. Über die einzelnen Angehörigen des Geschlechtes vgl. Toepffer Att. Geneal. 147ff. Wir können dasselbe bis auf Demainetos verfolgen, der bei dem Redner Aischines II 78 erwähnt wird. Das genealogische Stemma der B. ist folgendes:
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Arriphron I. |
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Hippokrates (Alkmeonide) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Xanthippos I. ~ Agariste | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Perikles I. |
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Tochter |
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Arriphron II. |
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Perikles II. (Sohn d. Aspasia) | Xanthippos II. | Paralos | Hippokrates II. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Telesippos |
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Demophon |
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Perikles III. | |||||||||||||||||||||||||||
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