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Buchsbaum, Nutz- und Zierpflanze, Buxus sempervirens L., πύξος, buxus (Baum), buxum (Holz). Vorkommen: Er gedeiht noch heut in Nordgriechenland (πυξάρι), Makedonien (am Olympos), Albanien, endlich in Italien (busso, bosso) und Portugal. Im Altertum fand man ihn besonders reichlich in Paphlagonien (τὰ Κύτωρα), besonders stark entwickelt in Corsica, dagegen kurz, schlank und wenig brauchbar am Olympos. Vgl. Theophr. ΙΙΙ 15, 5. I 10, 3. V 7, 7. Strab. ΧΙI 545. Plin. XVI 71. Sprichwörtlich πύξος εἰς Κύτωρον soviel wie Eulen nach Athen tragen, Eustath. ad Il I 206 p. 88, 3. Vgl. Cytore buxifer Catull. 4, 13. Undantem buxo Cytorum Verg. G. II 437. Plinius (XVI 71) nennt noch Pyrenäen und den Berecynthus in Phrygien als Orte seines Vorkommens. Sein ursprüngliches Vaterland ist nicht festgestellt. Beschreibung: Der Baum ist nicht gross, wächst an kalten und rauhen Orten; der korsische Honig verdankt ihm seinen unangenehmen B.-Geruch; die Blätter gleichen [986] denen der Myrte (Theophr. III 15, 5). Er wächst wild und ist immergrün (I 10, 3. 3, 3), liebt die Berge (III 3, 1) und die Kälte (φιλόψυχρον IV 5, 1; vgl. caus. pl. II 3, 3). Sein Holz ist schwer (I 5, 5) und trocken (I 5, 4); vereint Härte mit der Schwere (V 3, 1. 4, 1), fault nicht (V 4, 2) und wird von den Holzwürmern gemieden (V 4, 5). Die Früchte reifen spät und sind ungeniessbar (III 4, 6). Das Mark ist kaum merklich (I 6, 2. V 5, 2. 5, 4). Der Baum ist wenig verästelt (I 8, 2) und wächst schnell empor (εὐαυξέστατον? III 6, 1). In den Gärten von Babylon kam er nicht fort (IV 4, 1). Vgl. die Beschreibung bei Plinius (XVI 70f. 204. 212. 226. 231) und in den Geop. XI 9. Nutzbar ist das treffliche Holz vielfach (Theophr. V 7, 7); so zu Jochen (Il. XXIV 269), Stielen für Hämmer und Bohrer (Theophr. V 7, 8), Kreiseln (Verg. Aen. VII 382. Pers. III 51), Klarinetten und Saiteninstrumenten (Ovid. met. XIV 537; fast. VI 697. Claudian de rapt. Pros. III 130. Prop. V 8, 42. Theocr. XIX 110 u. s. w.), Kämmen (Ovid. fast. VI 229. Iuven. 14, 194), Käseformen (Colum. r. r. VII 8, 7), Götterbildern (Theophr. V 3, 7. Paus. VI 19, 6), Büchsen (Lucian. Asin. 14), Schreibtafeln und Tafelbildern (Prop. IV 23, 8. Poll. X 59. Schol. Hor. epist. I 6, 74 u. s. w.). So hiess buxum geradezu ,Klarinette, Kamm, Kreisel‘; so hiess ,Büchse‘ πυξίς, ,Schreibtafel‘ πυξίον; so bildete man das Wort πυξογραφεῖν (Artem. oneir. I 53); so kommen ,Bussole‘ und ,Büchse‘ von buxum her. Endlich brauchte man es zu Fournieren und Drechslerarbeiten: κλίνη παράπυξος (Poll. X 34); torno rasile buxum (Verg. Geo. II 448) u. s. w. Vgl. Blümner Techn. II 253f. Lenz Bot. 658f. Als Zierpflanze diente der Baum, da er sich gut beschneiden liess (Mart. III 58, 3). So gab man ihm die Gestalt grosser Tiere (Firm. Math. VIII 10). In der Religion spielt er die Rolle vieler Immergrüns, er ist den Unterirdischen geweiht und der Aphrodite verhasst. Vgl. Murr Pfl. in d. Myth. 99f.
[Max C. P. Schmidt.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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