ART

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Azizos (Ἄζιζος). 1) Iamblich (bei Iulian or. IV 150 c. 154 a) lehrt uns, dass die Einwohner von Edessa neben ihrem Sonnengotte die Bilder des Monimos (s. d.) und des A. aufstellten. Der Kult dieser semitischen Gottheit (ʿazīz = der Starke) scheint nicht auf diese Stadt beschränkt, sondern sowohl in Arabien wie in Syrien verbreitet gewesen zu sein, aber abgesehen von einer kurzen Inschrift (Soada: Le Bas 2314) erhalten wir über dieselbe nur indirect Auskunft (Spuren in den Namen ʿAbd-al-ʿAziz und al-ʿOuzya? Derenbourg La science des religions et l’Islamisme 1886, 57, 1; A. als Personenname, Diod. Sicul. XL 1 a. Joseph. ant. XIII 384, s. auch u. Nr. 2. Le Bas 2046. 2050. 2084. 2221. 2298. CIG 4619. CIL XI 3092 u. s. w.). Im Abendlande, wo er wohl durch die orientalischen Truppen eingeführt wurde, finden wir mehrere Widmungen an A. (Dacien CIL III 875, vgl. 1130ff.; Suppl. 7652. Africa VIII 2665). Iamblich identifizierte, vielleicht wegen der Bedeutung des Namens, den A. mit Ares. Im Occident wurde er deus bonus puer Phosphorus (CIL III 1130. 1132. 1135. 1136, vgl. Iulian 154 a Ἡλίου προπομπεύει) oder einfach bonus puer (III 1131. 1137. VIII 2665) genannt. Dass in den Inschriften CIL III 1133. 1138 deo bono puero Apollini Pythio die zwei Götter zu unterscheiden seien, ist unwahrscheinlich (Reinach C.-R. Académ. Inscr. 13 Févr. 1891, 17, vgl. Plin. n. h. II 36 ut sol alter). Später scheinen A. und Monimos den zwei Fackelträgern der Mithrasdenkmäler (s. Cautes gleichgestellt worden zu sein (Widmungen deo bono in einem Mithraeum, CIL XII 5686. 1160 b), aber dass dies schon im Orient geschehen ist (Rev. archéol. 1888 II) ist sehr zweifelhaft. Wellhausen Reste arab. Heidentums 1884, 61. Steuding Roschers Lexikon I 743.
[Cumont.]
Nachträge und Berichtigungen

S. 2644, 19 zum Art. Azizos Nr. 1:

Azizus ist auf einem neuen Denkmal von Palmyra zusammen mit Arsou genannt und dargestellt. Er heißt dort ʿAzizou (עזיזו‎), vgl. Clermont-Ganneau Recueil archéol. orient. IV 1888, 203.
[Cumont.]

S. 2644 (und Suppl.-Heft I S. 234)

Über diesen bei dem römischen Heere eingebürgerten orientalischen Mars vgl. v. Domaszewski in Westd. Ztschr. XIV (1895) 64—66. Als Personenname findet der Name sich auch in der Trierer Grabschrift des Syrers A., des Agrip(p)a Sohn, aus dem Dorf der Kaprozabadaier im Stadtgebiet von Apameia (s. d.).
[Keune.]

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