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Assel. Aristoteles kennt drei hierher gehörige Tiere, ohne dass jedesmal klar zu sagen ist, welche Gattung mit den einzelnen Namen gemeint ist, vgl. J. B. Meyer Arist. Tierkunde 224. Es sind dies

a) ὄνος ὁ πολύπους = Kellerassel, jedenfalls ein Oniscide (Aubert-Wimmer Arist. Tierk. I 169), Arist. hist. an. V 141, 537 a 23. Sie finden sich besonders an feuchten Stellen, unter Wasserurnen, Diosc. II 37 und öfter. Weitere Namen (die zum Teil in den Wörterbüchern fehlen) sind ὀνίσκος, ὀνίσκος κατοικίδιος, κούβαρις, κύαμος, (Rollassel?), jedenfalls weil sich die A. bei der Berührung bohnenförmig zusammen kugeln, Diosc. a. a. O.), τύλος. Bei den Römern hiessen sie millepeda (der gewöhnliche Name, Hieron. c. Rufin. III 28), multipeda, centipeda (alle auch für b verwendet), Plin. n. h. XXIX 136, cutio (?), porcellio, Cael. Aurel. chron. I 4, 119. – Die Ärzte empfehlen A. in Öl gekocht oder in Salben besonders [1745] gegen Ohrenschmerzen, Plin. a. a. O. Gal. XII 366. 623. Pelagon. art. vet. V 49; dann gegen Halsweh und Atemnot, Gal. XII 974. XIII 111. 113; gegen Kopfweh, Gal. XII 565.

b) σκολόπενδρα (χερσαία), ὀφιοκτόνη, lat. scolopendra, auch multipeda u. s. w. (s. o.) genannt = Bandassel, Tausendfuss (Aubert-Wimmer Arist. Tierk. I 164). Sie leben zerschnitten noch fort, Arist. hist. an. IX 137, 621 a 10; π. ἀναπν. 3, 471 b 22 und öfter; de part. IV 5, 682 a 5; de incessu 7, 707 a 30 (Erklärungsversuche). Plin. n. h. XI 10 ‚zweiköpfig‘ nennt sie daher Nikander, Ther. 812. Bratenduft lockt sie an, Arist. hist. an. IX 137, 621 a 9. Ihr Biss galt als giftig, Diosc. Ther. 5. Nic. a. a. O.; Gegenmittel bei Plin. n. h. XXII 122. XXVIII 67 (der eigene Harn, s. Aberglaube Bd. I S. 86, 36). Ausräuchern mit σκολόπενδραι empfehlen Plin. n. h. XXIX 64. Geop. XIII 14, 8 als Mittel gegen Wanzen.

Ähnlich wie von den Mäusen (Bochart Hieroz. II 540) wird auch von den σκολόπενδραι überliefert, dass sie Städte, deren Untergang bevorsteht, in Menge verlassen, so Rhoiteion, Plin. n. h. VIII 101. Ael. n. a. XI 28. XV 26 (aus Alexander v. Myndos, vgl. M. Wellmann Herm. XXVI 561), Helike, Ael. n. a. XI 19.

c) ἴουλος, wohl eine Iulus- oder Scolopendrenart, Aubert-Wimmer Arist. Tierk. I 164, auch für b mitgebraucht. Arist. de part. IV 6, 682 b 3. Schol. Arat. 957. Sie heissen wie die Regenwürmer ἔντερα γαίης. Als Köder gebraucht, Athen. VII 305 a. Ihr Hervorkommen aus der Erde bedeutet Regen, Arat. 957.

d) seps (vgl. Schlange) heisst eine kleine giftigere, besonders dem Vieh gefährliche Skolopendrenart Plin. hist. an. XXIX 137. XX 12.

e) σκολόπενδρα θαλαττία Meerassel, eine Nereidenart? (Aubert-Wimmer Arist. Tierk. I 170, doch vgl. ebd. II 269 Anm.). Über ihre Gestalt und Vorkommen Arist. hist. an. II 60, 505 b 13 (interpoliert). Jede Berührung des Tiers verursacht ein Brennen, Arist. hist. an. IX 137, 621 a 10. Ael. n. a. VII 35. Diosc. II 16, daher ἁλιεῦσιν ἐχθίστη Opp. hal. I 307. Schon Aristoteles (a. a. O. 621 a 6) kennt das θαυμάσιον, dass die Meer-A. wenn sie einen Angelhaken verschluckt hat, sich umstülpen kann und so den Haken wieder los wird, ähnlich Plin. n. h. IX 145. Opp. hal. II 424. Plut. de sera num. vind. 22. Wenn man auf die Meer-A. speit, platzen sie, nach Plin. n. h. XXVIII 38. Ael. bn. a. IV 22. VII 26. Aberglaube Bd. I S. 88, 16).

Eingekocht und als Salben empfehlen Diosc. II 16. Gal. XII 366 die Meer-A. als Enthaarungsmittel. Auch zu Ködern für Aale benützt, Geop. XX 14.

f) Ael. n. a. XIII 23 weiss von einer fabelhaften Meer-A. ,so gross wie ein Dreiruderer‘. Solche sind auch gemeint in den Epigrammen des Antip. Sid. und Theodoridas I Anth. Pal. VI 222f.
[A. Marx.]

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