Assakenoi (Ἀσσακηνοί), ein indisches Volk, nördlich vom Unterlauf des Kophes und östlich vom Unterlauf des Guraios (Panǧkôra) bis zum Indus, also in den heutigen Landschaften Swât und Buner, sesshaft und durch einen Berggürtel [1741] von den stammverwandten Astakenoi geschieden, Arr. an. IV 23, 1. 25, 5. Als Alexander im Winter 327 nach Bewältigung der Guraioi in ihr Land einzog, war ihr Fürst Assakenos oder Assakanos, ihre grösste Stadt und stärkste Feste Massaka (s. d.); ausserdem werden die Bergfesten Bazira, Ora, Aornos und in einem nördlicheren Bergthal westlich vom Indus Dyrta erwähnt; sie brachten 38 000 Mann Fussvolk, 20 000 Reiter und 30 Elefanten zusammen. Megasthenes bei Arr. Ind. 1, 8 Tros. nennt ihr Land Ἀσσακίη, und Plinius VI 79 bemerkt Aspagani gens, vitis et lauri et buxi pomorumque omnium fertilis. Üppige Vegetation zeichnet noch jetzt jene Landschaft aus; sie heisst darum in indischen Schriftwerken ,Garten‘ Udyâna, prakr. Uǧǧana; der sinische Pilger, welcher 630 n. Chr. die damalige Hauptstadt Mañgala ,die glückliche‘ (jetzt Minglaûr an der Beuge des Swât gegen Westen) besuchte, rühmt namentlich die Fülle der Weintrauben. Wie die Aspasioi, so leitet man auch die Assakanoi oder Aspagani aus skr. açva ,Pferd‘, açvaka prakr. assaka, assaga ,Reiter‘ ab; ein Reitervolk Açvaka begegnet im indischen Epos; aber auch eines Volkes Açmaka ,Felsbewohner‘, das prakr. ebenfalls Assaga lauten konnte, wird in den nordwestlichen Gegenden gedacht (s. Asmagi).
[Tomaschek.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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