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3) Ein Seefisch, der bei den Späteren unter vielen Namen erscheint (ὄνος bei Aristot.). Man glaubte, zwei Hauptarten unterscheiden zu können: a) eine grössere, ὄνος, auch γάδος genannt (heute noch γαδαρόψαρο in Kreta, Korais Ἐπιστολαί II p. 66), auch αἰόλος? Eustath. Od. p. 1644, 15; b) eine kleinere, ὀνίσκος, auch γαλλερίδας, καλλαρίας, μάξεινος, βάκχος genannt, Dorion bei Athen. VII 312 d. 315 e. 316. Plin. n. h. XXXII 146. Plin. n. h. IX 61 macht auch noch einen Unterschied zwischen den callariae und den nur auf hoher See gefangenen, wertvolleren bacchi, ebenso vielleicht Opp. hal. I 105 zwischen den καλλαρίαι (Conjectur Schneiders p. 381) und ὀνίσκοι. Der Fisch war wohl nach seiner grauen Farbe benannt (Varro l. l. V 23, anders Franzius im Index zu Xenokrates s. v.), jedenfalls sind Gadusarten gemeint (Schellfisch, Zwergdorsch, Meerhecht), die sich im einzelnen nicht mehr bestimmen lassen, vgl. Aubert-Wimmer Aristot. Tierk. I 137.

Sie leben in der Tiefe, im Hochsommer graben sie sich im Sande ein und lauern so vorbeischwimmenden Fischen auf, Arist. hist. an. VIII 105, 599 b 33ff. IX 135, 620 b 29. Opp. hal. I 151; ferner werden hervorgehoben das offenstehende Maul, die Bartfäden, die auffallende Lage des Herzens (ἐν γαστρί), Aristot. frg. 307 p. 1530 a. Ael. n. a. VI 30. Der Fisch hat eine Rückenflosse (Athen. VII 312 d). Er lebt nicht gesellig, sein γένος (Entwicklung) ist unbekannt, Opp. hal. I 593. Er leistet noch an der Angel grossen Widerstand, Opp. hal. III 140. In seinem Kopfe sind zwei Steinchen, die gegen kalte Fieber gut sein sollten, Plin. n. h. XXXII 113, vgl. Aristot. Ael. a. a. O. Ihr Fleisch wurde zu Ködern beim Thunfischfang benützt, Opp. hal. III 191.

Obwohl schon Epicharm den A. erwähnt (Athen. VII 315 f), trat er doch, wie es scheint, bei den Griechen etwas zurück, Archestratos (Athen. VII 316) spendet ihm nur bedingtes Lob. Die Römer dagegen schätzten ihn sehr, so dass er eine Zeit lang sogar dem Acipenser (s. d.) den Rang streitig machte, Plin. n. h. IX 61. Ovid. hal. 133 (meint auch Varro sat. frg. 403 = Gell. VI 16 den Fisch?). Sprichwort: Post asellum diaria non sumo (Otto 179) Petr. 24, 7, d. h. ‚nach so herrlicher Kost nehme ich nicht mit geringer vorlieb‘.

Die Ärzte bezeichnen sein Fleisch als zart und leicht verdaulich, Gal. VI 720. 746. XV 481. Cael. Aurel. chron. I 1, 22. Xenokr. 1. 14; nur [1533] die an den Flussmündungen gefangenen seien schlechter und schwerer verdaulich, Gal. VI 721.
[A. Marx.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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