.
6) Artaxerxes (Ardaschīr) II., Sohn des Hormizd II., ward Grosskönig im Sommer 379. Er muss damals über 70 Jahre alt gewesen sein, denn sein Vorgänger und Bruder Sapor II., der als Neugeborener auf den Thron gesetzt worden war, hatte 70 Jahre regiert. In zuverlässigen syrischen Märtyrergeschichten erscheint im J. 344 und wieder im J. 376 Artaschīr als König von Adiabene; die sāsānischen Prinzen führten den Königstitel, wenn sie Statthalter waren. Er verfolgte und quälte in dieser Eigenschaft auf Geheiss seines Bruders die in dieser assyrischen Landschaft zahlreichen Christen (St. Ev. Assemani Acta mart. or. I 99. 150 bezw. 153). Als König trat er den Grossen energisch entgegen und tötete eine Anzahl derselben. Der hohe Adel sah sich also wohl in der Erwartung getäuscht, durch die Erhebung eines so alten Mannes für sich freie Bahn zu gewinnen: da setzte er ihn ab 383 oder 384; vgl. Nöldeke Tabarī-Übersetzung 69f. 418.
[Nöldeke.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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