1) Artabazos I., des Pharnakes Sohn, befehligte auf Xerxes Zuge gegen Griechenland (480) die Parther und Chorasmier (Herod. VII 66). Bei Xerxes Rückkehr nach der Schlacht von Salamis gab er diesem mit 60 000 Mann bis zum Hellespont das Geleit und marschierte dann wieder nach Thessalien. Ein Aufstand der Griechen auf der Pallenehalbinsel zwang ihn, dort Halt zu machen; im Winter 480/79 eroberte er Olynth, [1298] belagerte aber vergeblich drei Monate hindurch Potidaia. Der geplante Verrat der Stadt misslang und schliesslich vernichtete die nach einer starken Ebbe rasch wiederkehrende Flut einen grossen Teil des Heeres. Danach stiess A. im Frühjahr 479 zu Mardonios (Herod. VIII 126—129, vgl. Polyaen. VII 33, 1). Er riet von einer Entscheidungsschlacht gegen die Griechen ab (Herod. IX 41. 58. 66), als aber Mardonios trotzdem [1299] bei Plataiai schlug und unterlag, führte er die von ihm befehligten Reserven (40 000 Mann), ohne sie ins Gefecht zu bringen, eiligst durch Phokis, Thessalien, Makedonien, Thrakien nach Byzanz und von hier nach Asien (Herod. IX 66. 70. 77. 89. Diod. XI 31, 3. 33, 1. Plut. Aristid. 19, 4, vgl. Polyaen. VII 33, 3). Im J. 477 wurde A. die Verwaltung der daskylitischen Satrapie und als Vertrautem des Königs die Verhandlungen mit dem lakedaimonischen Reichsverweser Pausanias (s. d.) übertragen (Thuk. I 129–132. Diod. XI 44, 4. Corn. Nep. Paus. 2, 5). So scheint er bis zu Pausanias Sturz (468) tätig gewesen zu sein (Thuk. I 133, 5). Weiterhin hören wir von A. nichts, wenn er nicht, was sehr möglich ist, identisch ist mit Artabazos II.
[Judeich.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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