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5) Ariarathes V. Eusebes Philopator, vor seiner Thronbesteigung Mithridates genannt. Sein Vater soll noch zu seinen Lebzeiten ihm die Regierung abgetreten haben, was er ablehnte und erst nach dem Tode des Vaters, um 163 v. Chr., den Thron bestieg. Er war Freund griechischer Bildung und Philosophie, die durch ihn in Kappadokien heimisch wurde (Diod. XXXI 19, 7). Sein erstes Bestreben war, die Anerkennung der Römer zu finden, und er hat an der Freundschaft mit ihnen unerschütterlich festgehalten (Diod. XXXI 21. Polyb. XXXI 14. 17). Nicht lange nach seinem Regierungsantritt führte er Mithrobuzanes, den Dynasten des benachbarten Sophene, in sein Reich zurück, die Aufforderung des Artaxias von Armenien, Sophene mit ihm zu teilen, wies er zurück (Diod. XXXI 21. Polyb. XXXI 17, 57). Wichtige Folgen hatte für ihn die gegen den Willen der Römer 162 v. Chr. erfolgte Thronbesteigung des Demetrios I. in Syrien. Demetrios suchte seine Freundschaft und bot ihm seine Schwester zur Ehe; aber auf Veranlassung der Römer sagte ihm A. die Freundschaft auf (um 160 v. Chr., Diod. XXXI 28) und nunmehr nahm sich Demetrios des Orophernes an, des älteren angeblich untergeschobenen Bruders des A. Unterstützt von Demetrios, vertrieb Orophernes den A. und bemächtigte sich Kappadokiens. A. ging nach Rom (157 v. Chr.); der Senat entschied, dass die beiden Brüder Kappadokien unter sich teilen sollten. Auf der Rückkehr von Rom musste A. den Nachstellungen des Orophernes begegnen und wurde dann von seinem Schwager Attalos II. von Pergamon in sein Land zurückgeführt (Polyb. III 5, 2. XXXII 22, 8. 24. 25, 2. Diod. XXXI 32 b. Appian. Syr. 47. Liv. epit. 47. Iust. XXXV 1). Bald gelang es, den Orophernes wieder aus Kappadokien zu vertreiben; es folgte noch ein Streit des A. mit Priene, wo Orophernes eine grosse Geldsumme niedergelegt hatte, die A. für sich beanspruchte (Polyb. XXXII 6. Diod. XXXI 32). Bei dem Sturze des Demetrios (150 v. Chr.) wirkte A. mit (Iust. XXXV 1, 6) und half endlich den Römern im Kriege gegen Aristonikos, wobei er selbst fiel (etwa 130 v. Chr.). Seinen Söhnen ward aus der attalischen Erbschaft Lykaonien zu teil; doch wurde dieses Geschenk von den Römern bald wieder zurückgenommen (Iust. XXXVII 1, 2. Appian. Mithr. 57. Strab. XIV 646). A. hinterliess nach Iustin sechs unmündige Söhne, und es scheint daher, dass sein bei Polybios XXXIII 18, 5 erwähnter älterer Sohn Demetrios vor ihm starb. Auf diesen A. bezieht sich vielleicht eine Notiz Strabons (XII 538f.), dass A. durch Wasserbauten, die er im Melas bei Mazaka und im Karmalas zur Verschönerung seiner Gärten vornahm, in seinem Lande und bei den Galatern und Kilikern verheerende Überschwemmungen bewirkte, für die er dann von den Römern zu einer hohen Geldbusse verurteilt ward. Wernsdorff (De republ. Galatarum 157) bezieht dies wenig überzeugend auf A. IV. und seinen Streit mit [819] den Trokmern; man kann auch an einen der späteren A. denken.
[Niese.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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