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4) Ariarathes IV. Eusebes, Sohn des Vorigen, kam um 220 v. Chr. zur Regierung (Polyb. IV 2, 8. Iust. XIX 1, 4) und herrschte bis etwa 163 v. Chr. Er hielt zunächst an der Freundschaft mit den Seleukiden fest. Antiochos III. (der Grosse) vermählte ihm einige Zeit vor dem Ausbruch des Krieges mit den Römern seine Tochter Antiochis (Appian. Syr. 5), und seine Truppen nahmen auf Seiten des Antiochos an der Schlacht bei Magnesia (190 v. Chr.) teil (Liv. XXXVII 31, 4. Appian. Syr. 32). Auch den Galliern leistete A. im nächsten Jahre (189 v. Chr.) gegen Cn. Manlius Zuzug. Dieser machte daher Anstalten, in Kappadokien einzufallen, liess sich aber durch 200 Talente beschwichtigen (Liv. XXXVIII 26, 4. Appian. Syr. 42, vgl. Polyb. frg. XXI 42). Bald darnach, im Winter 189/8, erscheinen seine Gesandten zu den Verhandlungen in Ephesos, und es wurde ihm gegen Zahlung von 600 Talenten Friede zugesagt. Auf die Fürsprache des Eumenes, der sich damals mit Stratonike, der Tochter des A., verlobte, wurde ihm die Hälfte dieser Summe erlassen und A. schloss mit den Römern Bündnis und Freundschaft (Polyb. XXI 43, 4f. Liv. XXXVIII 37, 5. 39, 6. Strab. XIII 624). Seit dieser Zeit gehören A. und seine Nachfolger zu den treuesten Verbündeten Roms und zugleich der pergamenischen Könige; das Bündnis umfasste nicht nur den König, sondern auch das Volk der Kappodoker (Strab. XII 540, vgl. Appian. Maced. frg. 11, 4). Mit Eumenes zusammen führte er 183–179 v. Chr. den Krieg gegen Pharnakes vom Pontos, der wiederholt in Kappadokien einfiel, bis der gemeinsame Angriff der Verbündeten ihn zum Frieden zwang, in welchem er dem A. das Geraubte wieder erstatten musste (Polyb. frg. XXIV 1. 5. 8. XXV 2). Später hatte er sich gegen Ptolemaios, den Dynasten von Kommagene, zu verteidigen, der die am Euphrat gelegene Landschaft Melitene zu besetzen suchte (Diod. frg. XXXI 19 a). Zu Ende seiner Regierung brach, vielleicht im Zusammenhange mit dem Kriege der Galater gegen Eumenes von Pergamon, ein Streit mit den benachbarten Trokmern aus, die anfangs Gewalt brauchten, dann aber die Entscheidung der Römer anriefen. Dieser Streit dehnte sich noch in die Zeit seines Nachfolgers aus (Polyb. XXXI 12, 13. 13, 1. 23, 10). A. führt auf den Münzen den Beinamen Εὐσεβής, und nach ihm haben wahrscheinlich die beiden Städte Kappadokiens, Mazaka und Tyana, die er vermutlich neu gründete, den Beinamen Eusebeia (Εὐσέβεια ἡ πρὸς Ἀργαίῳ und ἡ πρὸς Ταύρῳ) erhalten. Seine Gemahlin Antiochis war nach Diodors nicht unbedenklicher Erzählung anfangs unfruchtbar und schob daher zwei Söhne unter; später gebar sie einen Sohn und zwei Töchter. Die untergeschobenen, Ariarathes und Orophernes, wurden vom Hofe entfernt und der eine in Rom, der andere in Ionien erzogen, während der echte Sohn die Nachfolge erhielt (Diod. XXXI [818] 19, 7f., vgl. Liv. XLII 19, 3, der die Ankunft des jungen A. in Rom erwähnt und ihn als Sohn des Königs A. bezeichnet, ohne Zweifel an seiner Echtheit zu äussern). Ein anderer Sohn des A. scheint der von Polybios XXXIII 12, 1 erwähnte Demetrios zu sein.
[Niese.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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