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18) Argivischer Heros, Sohn des Zeus und der Niobe (bei Späteren der ersten sterblichen Geliebten des Zeus, Hyg. fab. 145), erscheint in der Überlieferung zuerst in den Ehoien (frg. 155 K. = Paus. II 26, 5), vgl. Pherek. frg. 22. Schol. Eur. Or. 932. 1246. Paus. II 22, 5. 25, 8. Apollod. II 1, 1, 5. Hyg. fab. 124. 155. Tzetz. Lyk. 177. Er gilt als Eponymos der Landschaft A. (Apollod. II 1, 2, 1. Hyg. fab. 145. Nik. Damask. frg. 32 = FHG III 374) und als κτίστης der Stadt A. (Steph. Byz. s. Ἄργος). Als seine Gemahlin nannte Pherekydes (a. a. O.) die Okeanide Peitho, Kerkops (im Aigimios frg. 5 K.) die Asopostochter Ismene, andere (Apollod. II 1, 2, 1. Hyg. fab. 145) Euadne, eine Tochter des Strymon. Als seine Söhne werden genannt Kriasos (Pherek. frg. 22. Schol. Eur. Or. 932. Apollod. II 1, 2, 2; vgl. auch den Kriasos, Sohn des Argasos, den Nonn. Dion. XXXII 187 zum Begleiter des Dionysos beim indischen Feldzuge macht), Ekbasos (Schol. Eur. Or. 932. Apollod. II 1, 2, 2), Peirasos (Schol. Eur. Or. 932. Apollod. II 1, 2, 2; nach Paus. II 17, 5 stellte er in Tiryns das älteste, nach der Eroberung von Tiryns durch die Argiver in A. befindliche Sitzbild der Hera auf, vgl. unten Nr. 20; Peranthus nennt ihn Hyg. fab. 124), Epidauros (Ehoien frg. 155 K. Schol. Eur. Or. 932. Apollod. II 1. 2, 2), Tiryns (Paus. II 25, 8), Phorbas (Paus. II 16. 1), Argos (Nr. 19, Aigimios frg. 5 K.), Iasos (Apollod. II 1, 3, 1, natürlich ebenfalls aus dem Aigimios). Stammvater der Ἀργάδαι, Ἀργαδῆς. vgl. Maass Gött. gel. Anz. 1889 II 107f. Sein Grab zeigte man bei A. (Paus. II 22, 5), wo er ein τέμενος (Herodot. VI 79) und einen heiligen, von Kleomenes I. verbrannten Hain (Herodot. VI 78ff. Paus. III 4, 1) besass. Er sollte das Land mit den Segnungen des Getreidebaues bekannt gemacht haben, indem er das erste Getreide aus Libyen einführte und der Demeter Libyssa an dem argivischen Orte Charadra den ersten Tempel baute (Polem. frg. 12 = FHG III 119). Sonst berichtet die Überlieferung scheinbar nichts von seinen Thaten, allein es ist sicher, dass die Heldenthaten, welche Apollod. II 1, 2, 2 dem A. Panoptes (s. u. Nr. 19) zuschreibt, dem argivischen Landesheros gehören (wie überhaupt häufig in der Überlieferung [791] die verschiedenen Träger des Namens in einander fliessen): die Tötung des arkadischen Stiers, der die Felder verwüstete, und dessen Fell sich dann der Held um die Schultern hängt; die Überwindung des Satyrs, der die Herden der Arkader raubt; die Tötung der Echidna im Schlaf und die Rache für den Tod des Apis (s. d.); vgl. v. Wilamowitz Herakles I 83, 47.
[Wernicke.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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