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3) Aretas III., König der Nabataeer. Er wird der König sein, gegen den Antiochos XII. von Syrien focht, vgl. Schürer I 614. Er hat die Herrschaft bedeutend erweitert, indem er Damaskos gewann, von den Einwohnern der Stadt aus Hass gegen Ptolemaios Mennaios herbeigerufen. So war der König der Nabataeer zum König von Koilesyrien geworden (Joseph. ant. XIII 392; bell. Iud. I 4, 8). Hier in Damaskos prägte er Bronzemünzen mit der Umschrift Βασιλέως Ἀρέτου und Βασιλέως Ἀρέτου Φιλέλληνος (vgl. Eckhel III 330). Den letzten Namen nahm er an, weil er zuerst auch über Hellenen herrschte (vgl. v. Gutschmid 82, 4). Ausserdem schlug er Münzen mit der aramaeischen Umschrift: חרתת מלך נבטר d. h. Ḥaretat König der Nabataeer (vgl. de Vogüé Rév. numism. N. S. XIII 157 Pl. V 1. 2). Nach der Gewinnung von Damaskos zog er gegen Iudaea zu Felde und schlug den Alexandros Iannaios bei Addida, worauf er einen Vertrag mit ihm schloss und wieder abzog (Joseph. aa. OO.). Später hat sich Damaskos seiner Botmässigkeit wieder entzogen. Vgl. die autonomen Stadtmünzen vom J. seleuk. 243 = 69 v. Chr. bei Mionnet Suppl. VIII 193. Im J. 66 nahm dann Lollius und Metellus im Auftrag des Pompeius die Stadt ein (Joseph. ant. XIV 29). Es wird weiter von A. berichtet, dass er Syrien verwüstet habe und dadurch mit den Römern, die als Syriens Beschützer auftraten, in Kampf gekommen sei. Auch nachdem die Römer ihn in einer Schlacht besiegt hatten, ging der Kampf noch weiter (Dio XXXVII 15). Genaueres ist über seine Verwicklungen mit Iudaea bekannt. Als dort die Brüder Hyrkanos und Aristobulos sich um die Macht stritten, gelang es dem Idumaeer Antipatros, den A. für Hyrkanos zu gewinnen. A. rückte mit 50 000 Reitern und Fussvolk gegen Aristobulos heran und besiegte ihn in einer Schlacht. Als dieser sich darauf nach Jerusalem zurückzog, belagerte ihn A. daselbst (im J. 65 v. Chr.). Scaurus, der Abgesandte des Pompeius, zwang ihn jedoch unter Androhung der römischen Feindschaft, die Belagerung aufzuheben. Auf dem Rückwege wurde A. von Aristobulos überfallen und bei Papyron geschlagen (Joseph. ant. XIV 14–33; bell. Iud. I 6, 2–3). Im J. 63 wollte Pompeius selbst gegen A. zu Felde ziehen, ist aber nicht weit gekommen, da er durch andere Ereignisse abgezogen wurde (Joseph. ant. XIV 46ff. Plut. Pomp. 41. App. Mithr. 106. Diod. XL 44. Dio a. O. Flor. III 5, 29. Oros. VI 6). Im folgenden [674] Jahre (62) hat dann Scaurus im Auftrage des Pompeius den Kampf gegen A. aufgenommen, der damit abschloss, dass unter gegenseitigen Zugeständnissen A. den Frieden erkaufte (Joseph. ant. XIV 80-81; bell. Iud. I 8 , 1). Trotz dieses durchaus nicht glänzenden Ergebnisses wurde diese ‚Unterwerfung‘ des A. unter anderem durch eine Münze gefeiert, die den A. knieend darstellt und die Umschrift zeigt : Rex Aretas. M. Scaur. aed. cur. ex S. C. (Eckhel D. N. V 131); vgl. Diod. XL 4. Nach Steph. Byz. s. Αὔαρα gründete A. die Stadt Auara. Mommsen R. G. III⁶ 142ff. A. v. Gutschmid bei Euting Nabataeische Inschriften aus Arabien 1885, 82ff. Schürer Gesch. d. jüdisch. Volkes I 614ff.
[Wilcken.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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