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Apollonia (Ἀπολλωνία). 1) Ἀπολλωνία ἡ κατ’ [112] Ἐπίδαμνον (Steph. Byz.; ἡ πρὸς Ἐπιδάμνῳ Strab. IX 424; ἡ ἐν Ἰονίῳ κόλπῳ Herod. IX 92. Aelian v. h. XIII 15; ἡ πρὸς τῷ Ἰονίῳ κόλπῳ Cass. Dio XLV 3, vgl. Strab. VII 322; ἐνὶ πόντῳ Ἰονίῳ Paus. V 22, 3) im Süden Illyriens, im Gebiet der Taulantier (Skyl. 26. Ptolem, III 12, 2), zwei Tagereisen von Epidamnos, 320 Stadien von Amantia am Aoos (Skyl. a. O., vgl. Hekataios bei Strab. VII 316), 10 Stadien von diesem (Strab. VII 316, daher Herod. IX 93 ῤέει διὰ τῆς Ἀπολλωνίης χώρης) und 50 Stadien vom Meere (Skyl. a. O., 60 nach Strabon, bei Plinius n. h. III 145 muss die Entfernungsangabe von IIIIM falsch sein), in vorzüglicher Lage in Beziehung auf Land, Meer und Fluss (Cass. Dio XLI 45), der zur Einfahrt diente. A. war Ol. 48, 1 = 588 v. Chr. gegründet (vgl. Plut. de sera num. vind. 7) und zwar von Korkyraeern, die wohl von ihrer Mutterstadt Korinth den Führer sowie andere Teilnehmer erhielten: daher korinthisch-korkyraeisch (Strab. VII 316. Skymn. 438; vgl. Paus. V 22, 4) und blos korinthisch genannt (Thukyd. I 26. Cass. Dio XLI 45. Plin. a. O., vgl. G. Müller De rep. Corcyr. 18). Nach dem Führer Gylax angeblich zuerst Gylakeia genannt, was wohl wie so viele derartige Namen bei Steph. Byz. nur aus poetischem Gebrauche stammt. Die Zuwanderung von Dyspontiern (Strab. VIII 367) ist zeitlich nicht näher zu bestimmen, fällt aber sicher in frühe Zeit. Die Nachkommen der Gründer waren es, welche die höchsten Stellen bekleideten, also eine Oligarchie, welche Aristot. polit. IV 4, 3 rühmt; von ξενηλασία nach lakonischem Vorbild spricht Aelian v. h. ΧΙII 15. Im Kampf mit den Nachbarn kommt A. empor: das aufwändige Weihgeschenk zu Olympia hergestellt aus Kriegsbeute vom südlich gelegenen Thronion bezieht sich wohl auf Ereignisse aus der 1. Hälfte des 5. Jhdts., da es ein Werk von Myrons Sohn Lykios war; im Epigramm (bei Paus. V 22, 3) rühmen sie sich der Gründung durch Phoibos selbst; über eine heilige Herde des Helios in A. um 500 Herod. IX 93. Die Münzen aus der 1. Hälfte des 4. Jhdts. (Head HN 265) zeigen engen Zusammenschluss mit Korkyra und Dyrrhachion (Epidamnos), s. E. Curtius Herm. X 234; in der 2. Hälfte des Jhdts. schliesst sich die Münzung hingegen der korinthischen an. Doch sind es die Korkyraeer, welche ihr die Besatzung Kassanders (Diod. XIX 67) vertreiben helfen (Diod. XIX 78). 312 v. Chr.; etwas später schlagen die Apolloniaten selber ihn noch einmal zurück (Diod. XIX 89). A. hat dann wohl zum Reiche des Pyrrhos gehört (vgl. Appian. Illyr. 7); nach dessen Tode, um 270, schicken sie Gesandte nach Rom (Liv. per. XV), schliessen ein Handels- und Freundschaftsbündnis und kommen nun von Rom nicht mehr los, für welches die Stadt, Brundisium so direct gegenüber, ein sehr wichtiger Punkt sein musste. Im J. 229 stellt sich A. in seiner Bedrängnis durch die räuberischen Illyrier freiwillig unter Roms Schutz (Polyb. II 11) und wird in den nun folgenden Kriegen häufig erwähnt, vorzüglich als Standort und Ausgangspunkt der Römer (z. Β. Liv. XXIV 40. XXVI 25. XXVIII 8. XXIX 12. XXXIII 3. XLII 18. XLIV 30. XLV 43. Polyb. VII 9. IX 40. XVI 32 u. ö.), als deren treue Genossin sie sich erweist. Im J. 148 wird A. [113] in die Provinz Makedonien einbegriffen; doch werden die auf den Wert des römischen Victoriatus ausgebrachten Münzen, die schon mit 229 beginnen, noch bis etwa 100 v. Chr. fortgesetzt, und dann bis Augustus auf den Wert des Denars ausgebracht. Sulla in Α., Plut. Sulla 27. Von der Münzung in A. unter dem Proconsulat des T. Antistius Cic. ad fam. XIII 29, 2; einige Jahre vorher erkauft die Stadt Pisos Geneigtheit durch 200 Talente, Cic. in Pis. 86. Im J. 48 übergiebt sich die Stadt dem Caesar (bell. civ. III 1), wird später von Antonius besetzt (Cic. Phil. XI 26), dann von Brutus eingeschlossen und zur Ergebung gezwungen (Hertzberg Griechenl. u. d. Römern Ι 467). Um dieselbe Zeit ist A. magna urbs et gravis (Cic. Phil. a. O.), ein Studiensitz, an dem der junge Octavian die sechs Monate vor Caesars Ermordung zubrachte (Suet. Aug. 8. Cass. Dio XLV 3. Vell. Paterc. II 59, vgl. übrigens Hertzberg a. O. I 434). Nach Strabon VII 316 nennt A. εὐνομωτάτη. Blühend war sie jedenfalls lange – Kaisermünzen bis Elagabal – schon durch ihre treffliche Verkehrslage. Die bereits im 2. Jhdt. v. Chr. begonnene Via Egnatia ging ausser von Dyrrhachion auch von A. aus (Strab. VII 316), vgl. Itin. Ant. 329. Itin. Hieros. 608. Im Gebiete von A. am Aoos und zwar nach Süden, den Amantes und Bylliones benachbart (Plin. n. h. III 145) lag das berühmte Nymphaion, wo aus unerschöpflichen Erdpechquellen Feuer aufstieg (Strab. VII 316. Aelian. v. h. ΧIII 15. Cass. Dio XLI 45), s. auch Aoos Nr. 1. Das Feuer umtanzende Nymphen in A. häufige Münztypen. Jetzt an der Stelle ein Kloster der Panagia τῆς Ἀπολλωνίας, Vulgärname des Platzes Poianni. Das Stadtterrain eine Gruppe von Hügeln – Ausläufer der Apsos und Aoos trennenden Berge – die wie ein Dreizack in die Ebene treten (Heuzey-Daumet Macédoine 393), nicht sehr bedeutend; die Burg bedurfte besonderen Schutzes und der Verproviantierung mit Wasser (Caes. bell. civ. III 12). Die Quelle Kephissos nahe dem Gymnasion (Strab. IX 424) glaubt Leake wieder gefunden zu haben (N.-Gr. I 373). Inschriften und andere Reste Leake a. O. 368. Heuzey-Daumet 401 Taf. 31–34. CIL III 601. Le Bas II 1103–5. Athen. Mitt. VI 135. vgl. auch CIG II 1919, von einem Bauwerk der Apolloniaten zu Leukas (?).
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