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Antaiupolis (Ἀνταίου πόλις Plut. de sollert. anim. 23, 9; Ἀνταιούπολις Steph. Byz.; Ἀνταίου κώμη Diod. I 21, 4; Ἀντέου Hierocl. 731, 4; Anteu Itin. Ant. 166, 5; koptisch αντηυ Champollion L’Égypte sous les pharaons I 272), Stadt in Oberägypten, deren altägyptischer Name Duḳa̓(t), danach koptisch τκοου, τκωου, in dem heutigen Ḳâu, auch Ḳâu el-Kebîr genannt, 34 Km. südlich von Abutig, auf der Ostseite des Nils, sich erhalten hat (Brugsch Geograph. Inschr. I 133f. 216f.; Dict. géogr. 816f. 1007. T. J. Newbold Transactions R. Society of Literature Ser. 2 I 93ff. Parthey Wanderungen II 512. Prokesch-Osten Nilfahrt 314. Baedeker Ober-Ägypten 53. Dümichen Gesch. Äg. 163ff.), deren griechische Benennung aber von einem hier verehrten Gotte abgeleitet ist, in welchem die Hellenen Antaios (s. d. Nr. 1) wiederzuerkennen geglaubt haben, während die noch vorhandenen ägyptischen Abbildungen (vgl. W. Golenischeff Ztschr. f. ägypt. Sprache XX 135ff. Taf. 3. 4) dem Gotte einerseits, entsprechend der bei Diodor (I 17, 3) erhaltenen Überlieferung, den aus zwei seitlich von einander abgewandten Federn bestehenden Kopfschmuck der Libyer, andererseits die zur Kennzeichnung des aus Syrien herübergenommenen Gottes Ršup (רשף‎) dienenden Abzeichen (Wattepanzer, Streitbeil, Speer, erlegte Antilope; vgl. auch die von Dümichen Gesch. Äg. 168 übersetzte Inschrift) verleihen. Ἀνταίῳ καὶ τοῖς συννάοις θεοῖς (CIG 4712. Letronne Recherches p. s. à l’histoire de l’Égypte 42ff.; Oeuvres choisies Sér. 1 II 400) war ein Tempel geweiht, dessen Trümmer seit 1821 bis auf den letzten Rest in den Fluten des Nils versunken liegen; der Porticus war unter Ptolemaios Philometor und seiner Gemahlin Kleopatra aufgeführt und 164 n. Chr. unter Marcus Aurelius Antoninus und Lucius Verus erneuert worden.

A. war Hauptstadt des Nomos Antaiopolites (Plin. V 49. Ptol. IV 5, 71), der in den Nomoslisten der ägyptischen Denkmäler nicht als ein besonderer Gau mit aufgeführt wird. Er galt als Schauplatz eines der Siege, die Isis und Horos [2344] über Set erfochten hatten (Diod. I 21; vgl. Brugsch Dictionn. geogr. 1008). Die Ganmünzen, welche unter Traian und Hadrian auf den Namen des Ἀνταιοπολείτης νομός geschlagen wurden, zeigen bald den ägyptischen Antaios, bald eine stehende Figur, die auf eine Lanze sich stützt und in der Linken ein Krokodil hält, bald auch ein Krokodil allein (Feuardent Numismatique de l’Ég. II 301. J. de Rougé Monnaies des nomes 19 Taf. 1 nr. 10. 11 = Rev. numismat. N. S. XV 19. Beiträge zur älteren Münzkunde I 158). Nach Plut. de sollert. anim. 23, 9 war in A. ein Krokodil zu sehen, das auf einem Prachtlager zur Seite eines alten Weibes lag. In späteren Zeiten war dieser Gau ein Bistum. Vgl. auch Ποῦχις (CIG 4712 b).
[Pietschmann.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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