.
12) Tötete als geheimes Werkzeug des Antiochos IV. Epiphanes, wohl nicht allzu lange nach seinem Regierungsantritt (175), den Sohn des Seleukos IV., der jenem verdächtig war (Diod. XXX 7, 2). Als Antiochos im J. 171 gegen die Tarsener und Malloten, die, weil sie seiner Maitresse nicht geschenkt sein wollten, einen Aufstand erhoben hatten, zu Felde zog, blieb A. als sein Stellvertreter in Antiocheia zurück. Die Gewissenlosigkeit des Mannes machte sich der jüdische Hohepriester Menelaos, der der hellenistischen Partei angehörte, zu nutze, um das verhasste Haupt der altgläubigen Partei, Onias, zu beseitigen. Von Menelaos bestochen, brachte A. den in ein Asyl bei Daphne in der Nähe von Antiocheia geflüchteten Onias um, wurde dafür aber von dem zurückkehrenden Antiochos mit dem Tode bestraft (Makk. II 30–38), der wohl froh war, den Mitwisser des Verwandtenmordes mundtot gemacht zu haben (vgl. Ioan. Antioch. FHG IV 558 frg. 58). Anders combiniert A. v. Gutschmid die Nachrichten (Rh. Mus. XV 316ff.), indem er die Ermordung des Seleukossohnes gleichzeitig mit der des Onias in Antiocheia geschehen lässt (171) und den kilikischen Aufstand als Parteinahme für diesen Seleukossohn [2163] auffasst. Die Tradition bietet dafür keinen Anhalt, lässt die Möglichkeit aber offen.
[Wilcken.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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