ART

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Ancona (ἡ Ἀγκών; lateinisch Ancon fast nur bei Dichtern, Catull. 36, 13. Sil. It. VIII 438. Iuven. 4, 40; ferner bei Cic. ad Att. VII 11, 1. Plin. n. h. XIV 67; Einwohner Anconitanus, Ἀγκώνιος und Ἀγκωνίτης Steph. Byz.), Hafenstadt am adriatischen Meer in Picenum, jetzt Ancona. Unzufriedene Syrakusaner unter der Herrschaft des älteren Dionysios siedelten sich um 390 v. Chr. (Plin. n. h. III 111. Strab. V 241) an dem nördlich ins Meer auslaufenden Vorsprunge des Monte Cardello an, welcher, wie ein Ellenbogen ins Meer vorspringend, eine geräumige und sichere Hafenbucht, die beste an der ganzen adriatischen Küste, bildet. Die Stadt bewahrte sich auch unter römischer Herrschaft noch viel von ihrer griechischen Nationalität: ihre Münzen (Eckhel D. N. I 1 p. 98. Mionnet I 105; Suppl. I 215. Mommsen Röm. Münzwesen 209) zeigen das redende Wappen derselben, den gekrümmten, einen Palmenzweig haltenden Arm mit der Beischrift ΑΓΚΩΝ (der Avers den Kopf der Aphrodite, deren Kultus auch Catull und Iuvenal a. a. O. bezeugen); griechische Gewerbe, wie die Purpurfärberei, blühten dort (Sil. Ital. a. O.), die Stadt wird von Strabon V 241 Ἀγκὼν Ἑλληνίς, von Iuvenal a. a. O. Dorica Ancon genannt. In die Hände der Römer scheint A. zugleich mit dem übrigen Umbrien und Picenum gekommen zu sein: als bedeutende Station der römischen Flotte erscheint es bereits im illyrischen Kriege 178 v. Chr. (Liv. XLI 1, 3). Der Liber coloniarum p. 227 giebt an: ager A. limitibus Gracchanis in centuriis est adsignatus, was ohne Gewähr ist. Als Colonie erscheint es bei Plinius n. h. III 111, in den Inschriften CIL IX 5898 und VI 1562 (3.? Jhdt. n. Chr.). Caesar bemächtigte sich A.s gleich nach seinem Übergange über den Rubico (Caes. b. c. I 11. Cic. ad Att. VII 11, 1; ad fam. XVI 12, 2; Philipp. XII 9. 23; frg. p. 464 Or.). In der ganzen Kaiserzeit war A. als Hauptplatz für den italisch-illyrischen Handel von grosser Wichtigkeit, Traian verbesserte im J. 115 den Hafen, wofür ihm der schöne, noch heut stehende Ehrenbogen errichtet wurde (Abbildungen am besten bei Rossini Archi trionfali tav. 44–46; die Inschrift CIL IX 5894). Während der Gothenkriege des Belisar und Narses wird A. öfters als wichtiger Punkt erwähnt (Procop. b. G. II 11. 13. 24. III 30. IV 23) und behauptete eine hervorragende Stellung unter den Städten des Exarchats von Ravenna. Die Umgegend von A. lieferte ausgezeichneten Wein und Weizen (Strab. a. a. O. Plin. n. h. XIV 67). Gelegentlich wird die Stadt noch erwähnt von den Geographen (Skylax 16. Mela II 64. Plin. n. h. II 182. III 111. 112. 115. 129. VI 218. Ptolem. III 1, 21. VIII 8, 5), den Itineraren (Anton. p. 310. 312. 315. 316. 497. Tab. Peut. Geogr. Rav. IV 31 p. 258. V 1 p. 326 P.) und auf Inschriften CIL VI 2379 V 31. VI 11. 2384, 5. IX 5841. X 6006 (curator r. p. A.); Anconitani CIL VI 1700; Anconitana V 1906. Lateinische Inschriften aus A. [2115] CIL IX 5890–5935. 6386; die einzige angeblich griechische CIG 6468 wird von Kaibel IGI p. 776 für identisch gehalten mit der Bologneser CIG 5738 = IGI 2283.
[Hülsen.]
Nachträge und Berichtigungen

S. 2114, 7 zum Art. Ancona:

S. jetzt Nissen Ital. Landesk. II 1, 416f. Ausgrabungen in der Stadt Not. d. scavi 1879, 64. 130. 1894, 234. 334; im Hafen 1898, 304; in der Nekropole 1888, 488. 1892, 80. 108. 1899, 5. 1900, 467. Grabrelief mit Inschrift Γαυλίων Διοπόμπου χαῖρε (gefunden in der Stadt, nicht der Nekropole) Not. 1894, 334.
[Hülsen.]

Ancona

Hafenstadt an der adriat. Küste. (L) S I.
[Hans Gärtner.]

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