2) Stadt in Kilikien zwischen Tarsos und Soloi (Arrian. Anab. II 5, 2, wo Ἀγχίαλος), zwischen dem Vorgebirge Zephyrion und dem Ausfluss des Kydnos, etwas landeinwärts (Strab. XIV 672), angeblich eine Gründung Sardanapals (Strab. a. O.), der A. und Tarsos an einem Tage erbaut habe (Strab. a. O. Steph. Byz. Eust. Dion. Perieg. 875); nach dem Anchialeer Athenodoros aber von A. des Iapetos Tochter gegründet (Steph. Eust.); früh zerstört oder wenigstens zurückgegangen, da bei Arrian – wohl nach Aristobulos – aus ihrer Umfassungsmauer und Fundamenten auf ihre frühere Grösse und Blüte geschlossen wird. Übereinstimmend wird hier das Grab Sardanapals mit einem Relief (τύπος λίθινος Strab. a. O.) gesucht, das den König darstellte, wie er ein Schnippchen schlug mit der assyrischen Inschrift: ἔσθιε, πῖνε, παῖζε ὡς τἆλλα οὐκ ἄξια, die Cicero (Tusc. V 35) mehr eines Ochsen als eines Königs würdig bezeichnet. Lage noch unbekannt. Ritter Erdk. XIV 203 irrt, wenn er A. als Hafenort von Tarsos bezeichnet und die Ruine Dumik Tasch darauf bezieht (S. 205), die neuerdings von R. Koldewey gewiss mit Recht als Reste eines grossen späten Tempels erkannt ist (Aus der Anomia 178). Die Existenz des Felsenreliefs – denn ein solches wird es gewesen sein – mit B. Niese zu läugnen (De [2104] Sardanapalli epitaphio, Marb. 1880), liegt kein Grund vor; es wird zu den uralten gehört haben von der Art des ‚Sesostris‘ bei Smyrna, welche die Bewohner später nicht mehr verstanden.
[Hirschfeld.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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