2) Als Mass seit dem 1. Jhdt. v. Chr. die gewöhnliche Bezeichnung des römischen Hauptmasses für Flüssiges, das dem Inhalte eines Kubikfusses gleich sein sollte. Deshalb hiess das Mass ursprünglich quadrantal und bildete als solches zugleich die Norm für die Masse des Trockenen. A. ist die latinisierte Form für das griechische ἀμφορεύς und bedeutete, wie dieses, anfänglich (so bei Cato de agr. 10, 2. 13, 2. 88 u. ö.) ein grosses zweihenkliges, aber nicht bestimmt normiertes Gefäss zur Aufbewahrung von Wein oder Öl (Hultsch Metrol.² 112f.). Als später die A. als Hohlmass auch in den Ländern griechischer Zunge Geltung erhielt, wurde sie dort κεράμιον auch Ἰταλικὸν κεράμιον, genannt (ebd. 115f.; Metrol. script. an den im Index unter κεράμιον nachgewiesenen Stellen). Über den Betrag dieses Hohlmasses, das zu dem Längenmass, wie eben angedeutet wurde, in einer gesetzlichen Beziehung stand, in der Praxis aber nach dem Gewicht normiert wurde (eine A. sollte 80 römische Pfund Wein fassen), sowie über das Verhältnis der A. zum attischen Hohlmasse (eine A. = ⅔ Metretes = ½ Medimnos) s. bei Quadrantal. Nach heutigem Masse fasste die A. nahezu 26,2 l (der genaue Betrag war eher um ein weniges, bis zu 26,26 l, höher als niedriger wie 26,2 l).
[Hultsch.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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