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Amphiktyon (Ἀμφικτύων). 1) Der dritte König von Athen nach der erweiterten attischen Königsliste, vertrieb seinen Schwiegervater Kranaos, büsste jedoch nach 12 (bei Euseb. 10) Jahren die Herrschaft durch Erichthonios wieder ein. Paus. I 2, 5f. Apollod. I 7, 2, 6. III 14, 6. Nach Iust. II 6 verdankte ihm Athen seinen Namen und seine Schutzgöttin, und es folgte ihm nach Erbfolgerecht Erechtheus. Nach Apollodor war er ein Autochthon, andere (Apollod. a. a. O. Euseb. Chron. I 183. II 30 Schoene) nannten ihn den Sohn des Deukalion, während er Marm. Par. 8 als dessen Zeitgenosse bezeichnet wird. Unter seiner Regierung fand die erste Einführung des Dionysoskultes aus Eleutherai nach Attika statt, und zwar durch Vermittelung des Pegasos (Paus. a. a. O. Schol. Ar. Ach. 243) oder des Semachos (Euseb. II 30). A. bewirtete den Gott, wie ein Terracottenbildwerk in Athen darstellte (Paus.), und stiftete im Heiligtum der Horen dem Διόνυσος Ὀρθός und nahe dabei den Nymphen Altäre zur Erinnerung daran, dass ihn der Gott zuerst die Mischung des Weines mit Wasser gelehrt hatte. Philochoros bei Ath. II 38 c. IV 179 e (daraus Eustath. zu Hom. 1815, 61).
[Wagner.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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