ART

16) Grammatiker, Sohn des A. aus Alexandrien, Schüler des Aristarch und sein Nachfolger als Haupt der Schule in Alexandrien (Didym. zu Il. X 397. Suid.). Seine Hauptthätigkeit widmete A. den homerischen Gedichten und der Erläuterung und Verteidigung der Diorthose Aristarchs. Er war daher eine der wichtigsten Quellen für die Schrift des Didymos περὶ τῆς Ἀρισταρχείου διορθώσεως. Von seinen homerischen Schriften erwähnt Didymos folgende: περὶ τοῦ μὴ γεγονέναι πλείους (scil. τῶν δύο: Lehrs Arist.³ 27) ἐκδόσεις τῆς Ἀρισταρχείου διορθώσεως (Didym. a. a. O.), περὶ τῆς ἐπεκδοθείσης <Ἀρισταρχείου> διορθώσεως (Didym. zu Il. XIX 365, vielleicht identisch mit der vorigen Schrift, Wolf Proleg. 237), περὶ τῶν ὑπὸ Πλάτωνος μετενηνεγμένων ἐξ Ὁμήρου (Didym. zu Il. IX 540; vgl. Ps.-Longin. π. ὕψους 13, 3), σύγγραμμα πρὸς Ἀθηνοκλέα (Didym. zu Il. III 368. VII 7). Ausserdem beschäftigte sich A. mit der Erklärung des Pindar (vgl. Schol. Pind. Ol. I 121; Pyth. II 1. IV 44. 89. 313; Nem. III 16. IV 53); auch hier schloss er sich, wie es scheint, meist an Aristarch an (vgl. Schol. Nem. a. a. O.). Eine Erklärungsschrift zu Aristophanes, auf die in den Scholien bisweilen Bezug genommen ist (Schol. Vesp. 947. 1239; Pac. 363; Av. 1297), war nicht sowohl ein fortlaufender Commentar als ein Verzeichnis der von Aristophanes (oder in der attischen Komödie überhaupt) verspotteten Personen (περὶ τῶν κωμῳδουμένων) mit sachlichen Erläuterungen, wie sich namentlich aus Schol. Vesp. 1239 ergiebt. O. Schneider De vet. in Ar. scholior. font. 92. F. Susemihl Jahrb. f. Philol. CXXXIX (1889) 751. Unter den Schriftstellern, die περὶ τῶν Ἀθήνησιν ἑταιρίδων geschrieben haben, wird auch ein A. genannt (Athen. XIII 567a); dies dürfte unser A. sein, denn Schriften dieser Art gingen auch aus der Beschäftigung mit der attischen Komödie hervor; die Ansicht derer, die den Peripatetiker A. Lamptreus für den Verfasser halten, hat weniger Wahrscheinlichkeit für sich. Endlich werden an einigen wohl auf Herodian zurückgehenden Stellen (Bekker An. Gr. I 470, 8. Theodos. Bekk. III 1006, 28. Et. M. 714, 17) prosodische Bemerkungen von A. angeführt. Diese [1866] können sehr wohl in den homerischen Schriften des A. gestanden haben (ebenso wie die Etymologie von ἑάφθη Cram. An. Ox. I 168, 15), und es braucht nicht (mit Blau) eine besondere Schrift περὶ προσῳδίας oder περὶ Ἀττικῆς προσῳδίας angenommen zu werden. A. Blau De Aristarchi discipulis (Jenae 1883) 5–13.
[Cohn.]

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