2) Attischer Komödiendichter (Suidas), Zeitgenosse des Aristophanes. Von seiner Poesie ist wenig übrig, sieben Titel und wenige, meist sehr kurze Bruchstücke. Der Κόννος (aufgeführt 423 zusammen mit Aristophanes Wolken und mit Kratinos Flasche; Kratinos bekam den ersten, A. den zweiten Preis. Hypoth. Ar. Νub. 5) benannt nach dem Musiker, Sohn des Metrobios, behandelte einen ähnlichen Stoff wie die Wolken, aber anders. Der Chor bestand aus φροντισταί, d. h. aus Sophisten, unter denen aber Protagoras fehlte (Athen. V 218 c). Sokrates, Schüler des Konnos, trat in ärmlichem Philosophengewande auf und ward vom Chor teils höhnisch, teils wohlwollend empfangen (Diog. Laert. II 27). Die Κωμασταί sind im J. 414 über Aristophanes Vögel und Phrynichos Monotropos siegreich gewesen (Hypoth. Arist. Av. 1). Dass der Κόννος und die Κωμασταί des A. identisch mit den gleichnamigen Stücken des Phrynichos waren, und dass A. beide nur an Phrynichos Statt zur Aufführung gebracht habe, ist eine unstatthafte Vermutung Bergks (de rell. com. Att. 369). Weitere Titel sind Ἀποκοτταβίζοντες (Bedeutung Athen. XV 665 e. 666 a), Κατεσθίων (ohne Grund von Meineke bezweifelt), Μοιχοί, Σαπφώ und die etwas häufiger citierte Σφενδόνη (nach 427 aufgeführt). Zu bemerken ist, dass die Titel Κωμασταί Μοιχοί Σαπφώ auch in der mittleren Komödie begegnen. Aristophanes Urteil, der in den zweiten Wolken (524) im Unmut über seine Niederlage die ihm vorgezogenen Dichter Kratinos und A. als ἄνδρες φορτικοί bezeichnet und auch in den Fröschen (15) sich über die billigen und derben Spässe des A. lustig machte, lässt sich heutzutage weder bestreiten noch bestätigen. Die Zahl seiner Bühnensiege ist in dem Verzeichnis CIA II 977 d weggebrochen. Meineke hist. cr. 199. Fragmente bei Meineke II 701. Kock I 670.
[Kaibel.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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