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2) A. (der Namen hängt nach E. H. Meyer Achilleis 510 mit ἀλθαίνω = heilen zusammen, A. ist ihm eine Heil und Gedeihen bringende Wolkennymphe) ist die Tochter des Thestios und der Eurythemis oder Kleoboia (?), ihre Geschwister sind Leda, Hypermnestra, Iphiklos, Euippos, Plexippos, [1694] Eurypylos, Apd. I 7, 10; oder es gilt Deidameia, des Perieres Tochter, oder Leukippe als Mutter der A. und des Iphiklos, Schol. Ap. Rh. I 201. Hyg. fab. 14; oder A. und Leda stammen von Laophonte, des Pleuron Tochter, Pherekydes in Schol. Ap. Rh. I 146. Eine Reihe von Brüdern der A. werden genannt Schol. Il. IX 567. Hyg. fab. 173. 174. Paus. VIII 45 u. a.; s. Surber Die Meleagersage, Diss. Zürich 1880, 94f. Aus der Ehe der A. mit Oineus, dem König von Kalydon in Aitolien, entspringen Toxeus, Thyreus, Klymene, Gorge, Deianeira, ferner Meleagros. Der Deianeira Vater sollte in Wahrheit Dionysos, der des Meleagros Ares sein. Eur. fr. 519 N. Apd. I 8, 1f. Hyg. fab. 171. 173. 14. 129. 238. 248. Ov. met. VIII 427. Von Poseidon gebar sie den Ankaios. Hyg. fab. 14. Noch andere Söhne und Töchter werden erwähnt von Nikandros frg. 51 Schn. = Ant. Lib. 2. Serv. Aen. VI 479. Schol. Stat. Theb. I 669. Malalas VI 209 Ox., s. Jahn Arch. Ztg. XXV (1867) 37, 10. Surber a. O. 90f.
Als Meleagros 7 Tage alt war, verkündeten die Moiren, dass er sterben werde, wenn das auf dem Herde brennende Scheit vom Feuer verzehrt sei. A. birgt es darauf in einer Lade. Nach der kalydonischen Jagd erhebt sich Streit über die Zuteilung des Siegespreises, Meleagros tötet die Brüder seiner Mutter, worauf A. aus Zorn und Schmerz das Scheit ins Feuer wirft und so den Tod des Sohnes herbeiführt. Aisch. Choeph. 602f. Apd. I 8, 2. Diod. IV 34, 6f. Tzetz. Lyk. 492. Ov. met. VIII 270–545. Paus. X 31, 4. Surber 18f. 117f. Nach einer anderen Überlieferung ist das Schicksal des Meleagros an einen Ölzweig geknüpft, den A. bei der Verbindung mit Oineus verschluckt, dann mit dem Sohne gebiert, und nach dem Tode ihrer Brüder ins Feuer wirft. Tzetz. Lyk. 492. Malalas a. O. Surber 119f. Nach der That giebt sich A. den Tod, indem sie sich erhängt (Apd. Diod.) oder erdolcht (Ov.).
Das Epos bietet eine abweichende Erzählung. Infolge der kalydonischen Jagd entbrennt ein Krieg zwischen den Kureten von Pleuron und den Kalydoniern. Meleagros tötet seine Oheime; A. verflucht ihn und giebt sein Leben der Erinys preis, worauf er sich grollend vom Kampfe zurückzieht. Erst im Augenblicke der höchsten Not zieht er wieder aus, da fällt er durch die Pfeile des Apollon. Il. IX 529ff. Hes. Eoien frg. 159 K. Minyas frg. 5 K. Paus. X 31, 3. Apd. I 8, 3. Schol. Il. IX 534; vgl. Ibykos frg. 12 Bgk.
Auf Vasenbildern ist A. selten dargestellt: Brit. Mus. Cat. of Vas. I 930. II 1438 (?); häufig dagegen auf Sarkophagreliefs, wo mehrfach die zwei Hauptversionen der Sage vermischt erscheinen. Matz Annali d. Inst. XLI 1869, 76ff. Heydemann Arch. Ztg. XXIX 1872, 116f. Matz-Duhn Ant. Bildw. in Rom 3236f. Helbig Die Samml. Roms I 496. Clarac Mus. de sc. 201. Foggini Mus. Cap. IV 35. Zoëga bass. 46. Kékulé de fabula Meleagrea, Diss. Berol. 1861.
[Escher.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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