32) Alexandros, mit dem Beinamen ὁ Ἴσιος, auch ὁ Αἰτωλός genannt, ein gewandter und feuriger Redner, der ‚Reichste der Hellenen‘ (Polyb. XXI 26, 9), war einer der bedeutendsten Vertreter der aitolischen Politik in den ersten Decennien des 2. Jhdts. v. Chr. Nachdem er 205 (als Strateg?) gegen die Vorschläge der Nomographen aufgetreten war (Polyb. XIII 1 a), verfocht er 197 auf dem Congress zu Nikaia die aitolischen Interessen (Polyb. XVIII 3, 1ff. Liv. XXXII 33, 9ff.) und ging darauf an der Spitze einer aitolischen Gesandtschaft nach Rom (Polyb. XVIII 10, 9). Nach der Schlacht bei Kynoskephalai (197) forderte er auf der Zusammenkunft in Tempe die Vernichtung Philipps (Polyb. XVIII 36, 5ff. Appian. Mak. 9, 1). Zu Korinth 195 gab er Flamininus den Rat, die Legionen nach Italien zurückzuführen (Liv. XXXIV 23, 5ff.). Im J. 189, bereits [1443] ein ‚älterer‘ Mann, geriet er auf einer Gesandtschaftsreise nach Rom vorübergehend in die Gefangenschaft der Epeiroten (Polyb. XXI 25, 11. 26). Dieser A. ist wahrscheinlich identisch mit dem A. Καλυδώνιος, der nach den Inschriften 196/5 zum zweiten Mal (Wescher-Foucart Inscr. de Delphes 310. 325. 328. 345. 347. 385. 394) und 185/4 zum dritten Mal (Wescher-Foucart 285–287. 294) aitolischer Strateg war.
[Wilcken.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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