Albis. 1) Albis (Ἄλβις Strab. VII 290 u. ö. Mon. Ancyr. gr. XIV 7. Ptol. II 11, 1. Cass. Dio LV 1. 28. LXXVII 14), Fluss in Germanien, der nach Tac. Germ. 41 im Lande der Hermunduren, nach Ptolemaios auf den Sudeten, nach Dio in den vandalischen Bergen entspringt und Germanien in zwei Hälften teilt, dem Rhein parallel fliesst, einen fast ebenso langen Lauf hat wie dieser und sich in mehreren Mündungen in den Ocean ergiesst (Dio. Ptol. Mela III 3); heute die Elbe (althd. elba, nord. elf, elfa, allgemeine Flussbenennung; Zeuss Die Deutschen 15). Schon Augustus plante die Unterwerfung der Germanen vom Rhein bis zur Elbe (vgl. Mon. Ancyr. V 11). Zuerst drang Drusus (9 v. Chr.) bis hierhin vor, ohne den Fluss zu überschreiten (Dio LV 1. Liv. epit. CXL); L. Domitius Ahenobarbus (Cos. 16 v. Chr., † 25 n. Chr.) überschritt ihn wirklich (Tac. ann. IV 44), und dann drang (5 n. Chr.) noch einmal Tiberius bis an die Unterelbe vor (Dio LV 28. Vellei. II 106). Später sahen ihn die Römer nicht wieder, weshalb Tac. Germ. 41 sagt flumen inclitum et notum olim, nunc tantum auditur.
[Ihm.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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