.
2) Fürst der Saracenen, vereinigte unter seiner Herrschaft alle Saracenen, die zum persischen Reiche hielten und bedrängte durch seine Raubzüge während 50 Jahren die römischen Grenzmarken. Schon in den ersten Jahren von Iustinians Regierung kämpfte er gegen die römischen Saracenen und die Römer (Malal. p. 435 B.) und drang mit persischen Truppen bis Antiochia vor (ib. p. 445). Ihm schreibt Procop den Plan zu dem Feldzuge des J. 531 zu, in welchem er dem persischen Heere, das gegen die Kommagene vordrang, den Weg wies; der Feldzug führte zur Niederlage Belisars (Proc. Pers. I 17f. p. 86ff. Malal. p. 463). Darauf verhandelte A. mit den Römern (Malal. p. 466f.). Im J. 540 lieferte der Grenzstreit des A. mit den römischen Saracenen und der angebliche Versuch Iustinians, den A. zum Abfalle von den Persern zu bewegen, dem Chosroes den Vorwand zur Erneuerung des Krieges (Proc. Pers. II 1ff. p. 154ff. II 10 p. 197).
[WS: Ab hier sieht der Nachtrag von Streck einen zweiten Fürsten, Alamundarus 3, siehe den Nachtrag und Alamundarus in Supplementband I.]
Auch nach dem Waffenstillstande vom J. 545 setzte er seine Grenzfehde fort (Proc. Pers. II 28 p. 281; Goth. IV 11 p. 507). Zur Zeit Kaiser Tiberius II. kämpfte er auf Seite der Römer, verriet aber in einer Schlacht den damaligen Feldherrn Mauricius. Unter dessen Kaiserherrschaft wurde er deshalb mit Frau und einigen Kindern nach Sicilien relegiert (Euagr. V 20. VI 2).
[Hartmann.]
Nachträge und Berichtigungen
2) Der unter A. Nr. 2 gebrachte Artikel bezieht sich bis Anfang von Z. 46 auf al-Munḏhir III. ibn Māʾas-samāʾ von Ḥīra; seine Regierungszeit ist etwa von 503–554 anzusetzen. Schon 503 machte er Einfälle in Arabien und Palästina, wie wir aus den Acta SS. (Leben d. h. Ioannes Silentiarius) 19. Februar III 132 wissen, wo er Alamundarus Sicices genannt wird, vgl. A. v. Gutschmid a. a. O. 745. Sicices bedeutet der Sohn der Šaḳīḳā, wie die byzantinischen Schriftsteller die Mutter des A. nennen; daher Ἀ. ὁ Σακκικᾶς (Σακκίκης, Σεκίκης). Die arabischen Quellen über die äusseren Ereignisse der Regierung des A. illustrieren in willkommener Weise die in Prokops bell. Pers. vorliegende Darstellung. Zweifellos steht fest, dass die Römer dem A. Geld gezahlt haben in der Absicht, dass dieser dann in einem neuen Kriege mit den Persern auf ihre Seite treten oder doch wenigstens Neutralität bewahren solle. Die Römer scheinen aber ihren Zweck nicht erreicht zu haben, da A. nie in ihrem Interesse handelnd auftritt. Nach den arabischen Quellen ist sicher, dass A. im J. 554 in einem Treffen bei al-Ḥijār in der Gegend von Chalkis = Ḳinnesrīn (nordöstlich von Hamath in Syrien) gegen seinen Gegner, den Phylarchen Ḥārith V. = Arethas Nr. 8 (s. d.) gefallen ist. Vgl. über ihn Nöldeke a. a. O. 170ff. 465f. Rothstein a. a. O. 75–87. Müller a. a. O. I 16. 19.
[Streck.]
2) al-Mundhir III. ibn Mā’ass-ssamā’, Fürst von Ḥīra etwa in den J. 503–554 n. Chr., Vater des A. Nr. 3 (I 1281,46-54. S 149). (K) S I.
[Hans Gärtner.]
Anmerkungen (Wikisource)
Siehe auch Alamundarus in Supplementband I, 48ff.
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