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Akastos (Ἄκαστος). 1) Sohn des Pelias, Königs in Iolkos, und der Anaxibia, Tochter des Bias, oder der Phylomache, der Tochter des Amphion, Bruder der Peisidike, Pelopeia , Hippothoe und Alkestis, Vater der Sterope, Sthenele und Laodameia, Teilnehmer an der kalydonischen Jagd und an der Argonautenfahrt, an der er als Freund des Iason wider Willen seines Vaters sich beteiligt (Eurip. Alk. 722. Apollod. I 9, 10. III 13, 3. 8. Hyg. fab. 14. 103. Ap. Rh. I 224. 326. 1041. 1084. Ovid. met. VIII 306. Valer. Flacc. I 164ff. VI 720. Monum. d. Instit. IV 54. Arch. Ztg. VIII Taf. 23. 24). Er war von Mikon mit seinen berühmten Pferden unter den Argonauten dargestellt im Dioskurentempel zu Athen (Paus. I 18, 1 καί οἱ τῆς γραφῆς ἡ σπουδὴ μάλιστα ἐς Ἄκαστον καὶ τοὺς ἵππους ἔχει τοῦ Ἀκάστου). Nach seiner Rückkehr aus Kolchis erhält er, nachdem Pelias durch die List der Medeia von seinen Töchtern getötet worden ist, den Thron von Iolkos durch Iason, der freiwillig nach Korinth auswandert (Diod. IV 53, vgl. Hyg. fab. 24). Nach anderer Version vertreibt A. den Iason und Medeia wegen des Mordes seines Vaters (Apollod. I 9, 27. Schol. Lykophr. 175. Ovid. met. VII 297ff.). Seinem Vater veranstaltet er prächtige Leichenspiele, welche vielfach in alter Zeit durch Poesie und Kunst verherrlicht wurden. Stesichoros dichtete Ἆθλα ἐπὶ Πελίᾳ (Bergk fr. 1–3; vgl. Seeliger Die Überlieferung der griechischen Heldensage bei Stesichoros, Meissen 1886). Sie waren dargestellt am Kasten des Kypselos (Paus. V 17, 4) und am Thron des amyklaeischen Apollon (Paus. III 18, 8; vgl. auch VI 20, 9. Hyg. fab. 273). Gewöhnlich gilt A. für den König von Iolkos, doch wird er auch nach Pherai versetzt, während [1158] dem Admetos, seinem Schwager, dem König von Pherai, auch Iolkos zugeteilt wird. Sein Nachfolger in Iolkos soll Thessalos, Sohn des Iason und der Medeia, gewesen sein. O. Müller Orchom. 256f. Seine Gemahlin war Astydameia (nach Pindar Nem. IV 54 Hippolyte; vgl. Hor. od. III 7, 17f.). Diese fasste Liebe zu Poleus, der nach Ermordung seines Schwiegervaters nach Iolkos geflohen war und sich von A. hatte reinigen lassen (nach Ovid. met. XI 409; fast. II 40 hatte er ihn auch von dem Morde seines Bruders Phokos gereinigt); da Peleus ihre Liebe verschmähte, verleumdete die Königin ihn bei A., worauf dieser dem Peleus auf einer Jagd im Pelion durch List den Tod bereiten wollte; durch Cheiron gerettet, zog Peleus nach Iolkos, zerstörte die Stadt und tötete A. und Astydameia. Hesiod. fr. 37 bei Porphyrios in Schol. Ven. B zu Hom. Il. VI 164; fr. 38 im Schol. zu Pind. Nem. IV 95. Apollod. III 13, 3. Schol. Apoll. Rhod. I 224. O. Müller Orchom. 255. Preller-Plew Griech. Mythol. II 397.
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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