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Aiakeion (τὸ Αἰάκειον), Temenos des Aiakos auf der Insel Aigina, auf dem ansehnlichsten Platze der Stadt. Dasselbe bestand aus einem viereckigen, von einer Mauer aus Marmor umschlossenen Raum, in welchem sich ein niedriger Altar, welcher von der Sage als Grab des Aiakos bezeichnet wurde, von Ölbäumen umgeben, erhob; den Eingang zum Temenos bildete eine Vorhalle, in welcher die der Sage nach von den Hellenen zur Abwendung einer allgemeinen Dürre an Aiakos abgeordneten Gesandten in Relief dargestellt waren; hier pflegten aiginetische Sieger die in den Festspielen gewonnenen Kränze als Weihgeschenke aufzuhängen (Pind. Nem. V 53 mit Schol.; Olymp. XIII 109: Αἰακιδᾶν εὐερκὲς ἄλσος. Paus. II 29, 6. Schol. Apoll. Rhod. IV 1770. Isokr. IX 15. O. Müller Aegineticorum liber 161f.). Nach der Schlacht bei Lamia flüchteten die athenischen Patrioten nach Aigina an den Altar des Aiakos. Hier wurden Hypereides, Aristonikos aus Marathon und Himeraios von dem [922] makedonischen Häscher Archias aus Thurioi gefangen genommen und zu Antipatros nach Kleonai gesandt (322 v. Chr.). Vgl. Plut. Dem. 28. A. Schäfer Demosthenes III² 392. Auch in Athen hatte Aiakos ein Heroon (Herod. V 89. Hesych. s. Αἰάκειον. C. Wachsmuth Stadt Athen II 424). Vgl. d. Art. Aiakos.
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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