Agyrion (Ἀγύριον Diod. Sic. I 4. XIV 9 und öfters; Agyrium Cic. Verr. III 67ff.; Ἀγούριον Ptol. III 4, 7; Agurium It. Ant. p. 93. Tab. Peut. und Geogr. Rav. V 23 p. 404; Ἀγύρηνα Steph. Byz.; die Einwohner Agyrini bei Plin. III 91. Sil. It. XIV 207, Agyrinenses bei Cic. a. O., Ἀγυριναῖοι bei Diod. und auf den Münzen, Ἀγυρηναῖοι Steph. Byz.), eine der ältesten Städte im Innern Siciliens, schon von Herakles, dessen Kult hier blühte, besucht (Diod. I 4. IV 24), am Kyamosuros- (jetzt Trachino-)Fluss und an der Strasse von Enna nach Katana, modern S. Filippo d'Argiró, ganz neuerdings in Agira umgetauft. Die Stadt war nicht von Griechen colonisiert, und stand unter Tyrannen; Agyris, Zeitgenosse und Verbündeter des Dionysios des Älteren, wird als der mächtigste Herrscher im sicilischen Binnenlande bezeichnet (Diod. XIV 95, 4), die Zahl seiner Unterthanen auf 20 000 angegeben. Den letzten Tyrannen, Apolloniades, vertrieb Timoleon 339 v. Chr. (Diod. XVI 82. 83), vergrösserte die Stadt durch 10 000 angesiedelte [914] Griechen und erbaute ein Theater, das schönste der Insel nächst dem syrakusanischen (Diod. XVI 83). A., noch zu Ciceros Zeit nicht unbedeutend (Verr. V 8. 28), war des Geschichtsschreibers Diodor Geburtsort (Diod. I 4. Suid. s. Δίοδωρος). Die einzige von dort bekannte Inschrift IGI 588 nennt durch einen merkwürdigen Zufall einen Δίοδωρος Ἀπολλωνίου. Münzen Catal. of the Brit. Mus., Sicily 25. 26.
[Hülsen.]
Nachträge und Berichtigungen
S. 913, 48 zum Art. Agyrion:
Vgl. Beloch Griech. Gesch. II 589, der aus den (nach der Vertreibung des Apolloniades durch Timoleon geprägten) Münzen auf Fortdauer der communalen Selbständigkeit von A. (gegen Diod. XVI 82, 4) schliesst.
[Hülsen.]
Agyrion
Sizil. Stadt. (L) S I.
[Hans Gärtner.]
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