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1) Der bekannteste ist der Hauptfluss der epirotischen Landschaft Θεσπρωτίς, welcher an den südlichen Abhängen des alten Tomaros, jetzt Olytzika genannten Gebirges entspringt und in seinem obern Laufe jenes wilde und rauhe Gebirgsland durchströmt, das man jetzt als Κακοσοῦλι bezeichnet; zwischen kahlen hochaufsteigenden Felswänden drängt er sich in engem schluchtähnlichem Bette dahin, hier und da in brausenden Kaskaden in tiefe Abgründe hinabstürzend, aus denen er erst nach einer längeren Strecke wieder ans Tageslicht kommt. Nachdem er dann in die breitere und fruchtbare Ebene eingetreten ist, welche das Gebiet der alten Stadt Ephyra (später Kichyros) bildete, verliert er sich bald in einen sumpfähnlichen See, die Ἀχερουσία λίμνη, deren Wasser dann in den Hafen Ἐλαία (jetzt Φανάρι genannt) abfliesst (Thuk. I 46. Skyl. 30; vgl. Liv. VIII 24. Strab. VII 324). Wenn letzterer den Acheron in den Γλυκὺς λιμήν (vgl. Itin. Ant. p. 325) münden lässt, so scheint dies für heute wenigstens nicht mehr zutreffend, da eine starke Süsswasserquelle vielmehr in der nördlich der Flussmündung gelegenen Bucht τοῦ ἁγίου Ἰωάννου aufsprudelt, s. J. H. Skene Journal R. Geogr. Soc. XVIII 139ff. Doch trennt auch Ptol. III 14, 5 die Mündung des A. vom Hafen Elaia. Wie dieser Name dem ganzen District den Namen Elaiatis gab, so mag er auch die gesamte Einbuchtung der Küste umfasst haben und zu verschiedenen Zeiten auf verschiedene Teile angewendet worden sein. Freilich ist auch damit Strabos Angabe nicht erklärt. Der öde und schauerliche Anblick, welchen das Bett des [218] Acheron in seinem oberen Laufe gewährt, verbunden mit der unheimlichen Tiefe und den ungesunden Ausdünstungen des Sees, in welchem er sich verliert, ist wahrscheinlich die Ursache gewesen, dass man hier, wie öfters an ähnlichen Orten, einen Eingang zur Unterwelt annahm, an welchen sich ein altberühmtes Totenorakel anschloss (Herod. V 92, 7. Paus. I 17, 5).
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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