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Medea tötet ihre Kinder. (Alkimenes und Tisandros)
Medea (auch Medeia, Μήδεια) ist eine äußerst umstrittene Gestalt der griechischen Mythologie. In der Überlieferung seit Euripides gilt sie als Zauberin, Verräterin, Bruder- und Kindesmörderin. Ältere Überlieferungen (aufgenommen z.B. von Christa Wolf in Medea: Stimmen) sehen sie als selbstbewusste, heilkundige Frau, die von ihrer Umgebung als Projektionsfläche diverser Verbrechen missbraucht wird.
Jason und Medea , Porta Maggiore
Patriarchale Variante des Mythos
Medea war die ältere Tochter des Königs Aietes von Kolchis und der Eidyia. Ihre Geschwister waren Absyrtos und Chalkiope, sie selbst Enkelin des Helios und Nichte der Kirke. Medea war als Priesterin im Tempel der Hekate tätig und des Zauberns kundig.
Medea verliebt sich der Sage nach in den griechischen Helden und Anführer des Argonautenzuges Jason, welcher ausgezogen war, um das Goldene Vlies vom König Aietes zu erbitten. Dieses wurde von Jasons Onkel Pelias zur Bedingung für die Übergabe der Herrschaft über die Stadt Iolkos an Jason gemacht.
Mit Hilfe ihrer Zauberkräfte und Ratschläge verhilft Medea gegen ihres Vaters Willen dem Jason zum goldenen Vlies und anschließend zur Flucht. Als ihr Bruder Absyrtos auf Geheiß des Vaters die Verfolgung aufnimmt, lockt sie diesen in eine Falle, worauf er von Jason getötet wird. Auf der weiteren Flucht heiraten Medea und Jason.
In Iolkos angekommen, stellt Jason fest, dass sein Vater Aison, seine Mutter und sein Bruder Promachos durch Pelias Schuld zu Tode gekommen waren. Medea hilft Jason bei dessen Rache, indem sie die Töchter des Pelias anstiftet, ihren Vater zu töten.
Nachdem Pelias' Sohn Akastos die Herrschaft über Iolkos übernommen hat, flüchten Medea und Jason nach Korinth. Dort gebiert sie dem Jason die drei Söhne Thessalos, Alkimenes und Tisander. Als Jason eine jüngere Frau (Glauke, oder auch Kreusa, Tochter des korinthischen Königs Kreon ) heiraten will, vergiftet Medea diese und deren Vater, erdolcht ihre eigenen drei Söhne und flüchtet auf einem Drachen zum König Aigeus nach Athen.
Durch eine List will sie Aigeus später dazu bringen, seinen eigenen Sohn Theseus zu vergiften. Aigeus kann dies selbst noch rechtzeitig verhindern und Medea wird verstoßen und muss wiederum fliehen.
Jason und Medea, Altemps Inv8647-8648
Jason und Medea und das Goldene Flies
Literarische Bearbeitungen
Euripides: "Medea"
Ovid: "Medea" (verloren)
Seneca: "Medea"
Geoffrey Chaucer: "The Legend of Good Women" (um 1385)
Pierre Corneille: "Medée" (1635)
Franz Grillparzer: "Medea", als dritter Teil der Trilogie "Das goldene Vlies" (1821)
Hans Henny Jahnn: "Medea" (1926, 2. Fassung 1959)
Jean Anouilh: "Médée" (1946)
Christa Wolf: Medea: Stimmen (1996)
Heiner Müller: "Verkommenes Ufer. Medeamaterial. Landschaft mit Argonauten" (Medeaspiel; 1974)
Musikalische Bearbeitungen
Médée, Oper von Marc-Antoine Charpentier
Medea, Oper von Saverio Mercadante, 1851
eine Oper von Luigi Cherubini, siehe Médée (Cherubini)
Medea (Theodorakis):, Oper
Rolf Liebermann: Freispruch für Medea, Oper
Medea (Kerry): (Text: Justin Macdonnel nach Seneca), Kammeroper in 5 Szenen, 1990-1992
Georg Katzer: Medea in Korinth (Text: Christa Wolf nach Medea: Stimmen), 2002
Filmische Bearbeitungen
Medea in Jason und der Kampf um das Goldene Vlies
Pier Paolo Pasolini: Medea (mit Maria Callas in der Hauptrolle) (Medea (1969) (http://german.imdb.com/title/tt0066065/) in der Internet Movie Database)
Lars von Trier: Medea (Medea (1988) (http://german.imdb.com/title/tt0095607/) in der Internet Movie Database)
In der Malere
Medea, Charles-Antoine Coypel
The Disillusioned Medea, Paulus Bor
Medea at the Urn, Anselm Feuerbach
Jason and Medea, Gustave Moreau
Medea Rejuvenating Aeson, Corrado Giaquinto
Medea after Eugene Delacroix, Paul Huet
The Flight of Medea with the Argonauts, Attributed to Johann Heinrich Schoenfeld
The story of Jason and Medea, Giulio Bonasone
Jason and Medea, Heinrich Aldegrever
Medea Urging the Daughters of King Pellias to Murder Their Father, Antonio Tempesta
Jason und Medea, Guido de Columnis
Medea "Abschied der Medea", Anselm Feuerbach
Nancy Kovack als Medea in Jason und die Argonauten
Astronomie
Medea (Asteroid)
Die Medea des Euripides: ein Kommentar zur deutschen Übersetzung, Georg Otten
Die verratene Liebe der Medea: Text, Deutung, Rezeption der Medea des Euripides, Kurt Roeske
Euripides, Medea, Reclam, Ditzingen, Januar 1983, ISBN: 3150079780
Bilder der Griechischen / Römischen Mythologie chronologisch sortiert.. (Englisch)
Antikes Griechenland
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