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Lichas , Detail der Skulptur von Canova, Herakles und Lichas
Canova, Herakles bedankt sich für den Lichasdienst.
Lichas ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Er ist ein Diener des Herakles. Im Auftrag der Deianeira, der Gemahlin des Herakles, überbringt Lichas dem Heros das Hemd, das diese mit dem giftigen Blut des Nessus bestrichen hat, in der irrigen Annahme, dass dies die Liebe des vermeintlich untreuen Ehemanns zu ihr erneuern würde. Der mutmaßliche Liebeszauber entpuppt sich jedoch als eine Täuschung: anstatt liebesstiftend zu wirken, wirkt das Hemd, da das Blut, mit dem es besudelt ist, vom Gift der Hydra verunreinigt ist, auf den Träger schadhaft: durch ein Opferfeuer aufgeweicht, fließt das giftige Blut über die Glieder des Herakles und verbrennt sein Fleisch. Das Hemd klebt so fest am Leib des Heros, dass er beim Versuch es abzureißen sein eigenes Fleisch mit losreisst und seine Knochen entblößt. Von Schmerzen gepeinigt beginnt der rasende Herakles seine Umgebung zu zerstören: er rennt ziellos umher, reisst im Vorbeilaufen Bäume aus und entdeckt schließlich zufällig den entsetzten Lichas, der sich aus Furcht hinter einem Felsen verborgen hält. In einigen Versionen des Mythos ruft Herakles Lichas auch brüllend vor Schmerz herbei. Aus Zorn auf den vermeintlichen Verursacher seiner Qualen, packt er den unschuldigen Überbringer des Giftes am Fuß und wirft ihn kurzerhand ins euböische Meer. Dort verwandelt sich der Unglückliche in einen Felsen mit menschlicher Gestalt. (Ovid Buch IX, 211) In einer anderen Variante des Stoffs wird Lichas an den Felsen des Meeres zerschmettert und geht in der auspritzenden Flut unter. In Anspielung auf Lichas, der glaubte seinem Herren einen Dienst zu erweisen, ihm tatsächlich aber das Verderben brachte, spricht man auch von einem Lichasdienst um eine gut gemeinte sich aber negativ auswirkende Handlung zu beschreiben.
Lichas mit dem Hemd des Nessos für Hercules
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Antikes Griechenland
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