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Laocoon, (Gr. M.), 1) Priester des Apollo in Troja. Er musste, als die Griechen zum Scheine Troja vorlassen hatten und der Priester des Neptun umgekommen war, dem Gotte des Meeres opfern. Er war es, der hauptsächlich rieth, das von den Griechen zurückgelassene hölzerne Pferd zu verbrennen, ja er warf sogar seinen Speer gegen dasselbe. Als nun L. mit seinen beiden Söhnen das Opfer verrichtete, schickte Minerva von der Insel Tenedos her zwei ungeheure Schlangen, die ihn nebst seinen beiden Söhnen erwürgten. Die Schlangen krochen alsdann nach dem Tempel der Minerva zurück und verbargen sich unter dem Schilde der Göttin, welche sie in Schutz nahm, theils weil sie wegen des Paris die Trojaner überhaupt hasste, theils weil sie dem L. feind war, da derselbe den Plan der Griechen, Troja durch das Pferd zu erobern, beinahe zu nichte gemacht hätte. Der wahrhaft tragische Gegenstand hat eines der Meisterwerke der griechischen Kunst, die berühmte Gruppe des L. (s. unsere Abbildung), veranlasst. Sie ist von den drei Künstlern Agesander, Athenodorus und Polydorus (beide Letztere waren Söhne des Erstern) gearbeitet, ging mit Roms Grösse unter, und ward im Weinberge des Bürgers Felix de Fredis am esquilinischen Hügel 1506 gefunden. Jetzt steht sie im vaticanischen Palaste, in einem, der dem costile di Belvedere benachbarten Gemächer. - 2) L., Sohn des Aetoliers Parthaon und Enkel des Agenor, wird unter den Argonauten genannt.