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Hippalektryon
Hippalektryon (ιππαλεκτρυών),
ein dem Greif nahe verwandtes, gewiss ebenso wie dieser (s. Gryps) der orientalischen (insbesondere, wie es scheint, der dekorativen) Kunst entstammendes Fabeltier, in der Regel wohl (nach Analogie des Greifen) mit dem Kopfe eines hahnenartigen Vogels und dem Rumpfe eines Rosses zu denken (vergl. Phot. lex. s. v. ίππαλεκτρυών ' γρύψ διά το τετράσκελov είναι και πτέρυγας και ρύγχος εχειν επικάμπες. Hesych. s. ν. γράφονται δε οΐ(ον) γρυπές, ενιοι γύπα [γρύπα?]), obwohl sich auch die entgegengesetzte Bildung (vorn Pferd, hinten Hahn) auf Vasen nachweisen läfst (s. u.).
Aus Aristophanes Fröschen 932. 938 scheint hervorzugehen, daß die Griechen des 5. Jahrh. das Tier nicht selten auf medischen, d. i. persischen, durch den Handel nach Hellas gelangten Teppichen und als σημείον an Schiffen abgebildet sahen (vgl. auch Phot. a. a. Ο. ενιοι παράσημον. Hesych. s. ν. ή τον γραφόμενον εν τοις Περσικοϊς περιστρώμασι). Nach den, Scholien zu Ar. Pac. 1177. Ran. 932. Av. 799 hatte Aischylos in seinen Myrmidonen (vergl. fr. 130 Nauck: έπ' άετος δε ξουθός ιππαλεκτρυών στάζει κ. τ. Χ.) den Hippalektryon (als Schiffsbild; vgl. Schol. Ar. Ran. a. a. 0.) erwähnt, auf welche Stelle Aristophanes öfter (Av. 800. Pac. 1177. Ran. 932. 938) anspielt.
Auch bei diesem führt er wie bei Aischylos das Epitheton ξουθός. Wahrscheinlich ist das ob. (Sp. 1750, 34) von Furtwängler erwähnte (von einem Jüngling gerittene) Pferd mit dem Kopfe eines Vogels (Adler- oder Hahnenkopf?) auf einem Cylinder von assyrischem Stile bei Lajard, Culte de Mithra 29, 5 ein Hippalektryon oder wenigstens eine nahe verwandte Bildung. (Vgl. auch Milchhöfer in d. Arch. Ztg. 41 S. 252 u. Anfänge der Kunst in Gr. S. '71, der auf Annali d, Inst. 1868 ß. 268 ff. 1874 S. 236 ff. Tav. F u. auf Mionnet, Suppl. 5, 368 verweist; s. auch den Vierfüßler mit Hahnenkopf auf der Berliner Amphora aus Apulien b. Furtwängler nr. 3442.) Nach O. Jahn, Beschr. d. Vasensammlung König Ludwigs in München S. 25 nr. 86 erscheint auf einer schwarzfig. Vase ein Jüngling mit Lanze auf einem Hippalektryon (vorn Rofs, hinten Hahn) reitend, wozu Jahn auf die Berliner Schale des Xenokles bei Gerhard, Trinkschalen 1, 5 [ = Furtwängler, Beschr. d. Berliner Vasens. nr. 1770: 'Nackter Knabe auf Hipp, reitend . . . Hipp. Vorderteil Pferd , Vorderbeine in à. Luft, Hinterteil Hahn . . . mit Hahnenbeinen und Cab. Pourtalès p. 100 verweist (s. auch Arch. Ztg. 11, S. 400). Vgl. noch Klein, Vasen mit Meistersignaturen* S. 57 u. 105. Ein weiteres Beispiel für die letztere Bildung s. bei Heydemann, Gr. Vasenb. Taf. 8, 4 (vgl. Text S. 8) = Collignon, Cat. d. vases peints du mus. d'Athènes nr. 335. Die Erklärung einiger alten Grammatiker, wonach
ίο ιππαλεκτρυών nur einen großen Hahn bedeuten soll (s. Schol. zu Arist. Av. u. Pan. a. a. 0. u. vgl. Phot. a. a. Ο. ενιοι τον μέγαν άλεκτρυόνα. Hesych. s. ν. ιππαλ. τον μέγαν αλ.) ist wohl nur als eine willkürliche aus Analogieen wie ίππό-πορνος, ιππο-τυφία etc. abgeleitete Deutung anzusehen, wenn man nicht annehmen will, daß ihr phantastische Bildungen wie die oben Sp. 1762 n. 1774, 64 erwähnten zu Grunde liegen. Übrigens kommen auch Hähne mit Löwervorderteil vor, ζ. B. auf der Neapler Vase nr. 2703
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