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Elfenbeinstatuette eines Stierspringer von Knossos,
Hauptwerke der minoischen Kunst sind, neben der Architektur vor allem die zahlreichen Wandmalereien und Malereien auf Vasen. Besonders erwähnenswert ist auch die Glyptik. Die Plastik spielte nur eine untergeordnete Rolle und ist meist klein.
Vasenmalerei
Grundformen der minoischen Kunst sind logische geometrische Gefüge, die bald mit Spiralen und einfachen Pflanzmotiven verbunden wurden. Hier treten auch erstmals Wellenranken und Palmetten auf (vgl. Ornament).
Schon ab 2500 werden Vasen und Gefässe mit einfachen geometrischen Mustern bemalt. Mit Beginn der Mittleren Bronzezeit (um 2000 v. Chr) und damit mit Beginn der minoischen Hochkultur im engeren Sinne erlebte die Vasenmalerei ihre erste Blüte. Tongefäße sind nun oftmals besonders fein und auf dunklen Untergrund mit zahlreichen floralen Motiven bemalt (Kamaresware). Ab ca. 1650 beginnt der Meeresstil. Es sind besonders Bilder von Meerbewohnern beliebt. Die Farbigkeit der Bemalung wird etwas eingeschränkt. Ab 1450 v. Chr. ist ein gewisser Niedergang festzustellen. Die Gefäße werden gröber und Abbildungen der Pflanzen werden immer mehr stilisiert.
Kamares Vasen von Phaistos und Agia Triada
Wandmalerei
Wandmalereifragment aus KnossosVor allem im Palast von Knossos, aber auch an anderen Orten fanden sich auch sehr viele figürliche Wandmalereien. Die ältesten Beispiele werden um 1700 bis 1600 v. Chr. datiert. Die Wandmalerei zeigt schon von Anfang an eine besondere Vorliebe für Naturszenen, Blumen und stlilisierte Landschaften. Besonders bemerkenswert sind die Darstellungen von Bewegungsabläufen, die die minoische Kunst deutlich von der gleichzeitigen ägyptischen oder mesopotamischen unterscheidet. Hier ist der sogenannte Fliegende Galopp (siehe das Bild der Stierspringer) zu nennen, der dann auch von den Ägyptern übernommen wurde. Die Malereien fallen auch durch ihre Farbenpracht auf. Eine Besonderheit sind flache Reliefs in Stuck, die man vor allem in Knossos fand. Es finden sich hier figürliche Darstellungen, aber auch sich endlos wiederholende Muster. Diese Stuckreliefs waren in der Regel bemalt
Minoische Wandmalerei mit Stierspringern [Quelle]
Plastik
Die minoische Plastik ist meist relativ klein. Terrakotten sind eher anspruchslos gestalltet. Kleinere Bronzefiguren, die nicht größer als 25 cm sind, sind dagegen sehr naturnah. Sie stellen wohl meist Betende dar, mit im Gebet erhobenen Armen. Ebenso realistisch sind Tierfiguren, wie Figuren von Stieren oder Ziegen. Einen vergleichbaren naturalistischen Stil zeigen einige Fayence- und Elfenbeinfiguren.
Die kretischen Paläste sind unbefestigt um große, für den Kult bestimmte Höfe gruppiert.
Die kretische Religion erwies sich durch Darstellungen auf Vasen und Wänden als grundverschieden von der neolithischen: sie verehrt die Götter nicht im greifbaren Idol, sondern als alles durchdringende Naturmächte, deren Gestalt nur in Visionen erscheint und deren Geheimnis in uralten Sagen von der Geburt, der Liebe und den Kämpfen der Götter angedeutet wird.
Literatur
- Sinclair Hood: The Arts in Prehistoric Greece, Yale 1978, ISBN 0300052871 8
- Fitton, J. Lesley: Die Minoer, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004. ISBN 3-8062-1862-5
Antikes Griechenland
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