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Die Anthologia Palatina, auch Anthologia Graeca genannt, ist eine umfangreiche Sammlung griechischer Epigramme aus vorklassischer, klassischer, hellenistischer und byzantinischer Zeit.
Epigramme, aus einem oder mehreren Versen, je einem Hexameter und einem nachfolgenden Pentameter, bestehende Sinnsprüche zu den verschiedensten Themen, waren im alten Griechenland als Inschriften auf allerlei Gegenständen beliebt. Als leicht zu memorierende, kurze und doch formvollendete kleine Gedichte gehörten sie zum Untrerhaltungsrepertoire der gebildeten Kreise, entfernt vergleichbar den heutigen Witzen. Sie wurden bei allen denkbaren Anlässen, besonders bei festlichen Gastmählern (Symposien) gern zur allgemeinen Erheiterung und Gemütserhebung vorgetragen. Dabei konnten sich ernste Lebensweisheiten, historische Reminiszenzen und eher schlüpfrige, durch ihre poetische Form veredelte Sprüche zwanglos aneinanderreihen.
Bereits früh, vermehrt aber in hellenistischer Zeit wurden bekannte und berühmte Epigramme in eigenen Sammlungen, häufig unter dem Titel Stephanos (Kranz), zusammengefasst. Die meisten dieser hellenistischen Anthologien (Blütenlesen) sind nicht erhalten oder verschollen. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts beruhte die Kenntnis der griechischen Epigrammatik auf einem Codex (Codex Marcianus 481), den im Jahre 1299 ein byzantinischer Mönch namens Maximos Planudes in Konstantinopel aus dort vorhandenene älteren Werken abgeschrieben hatte. Ende des 16. Jahrhunderts wurde in der Heidelberger Schloßbibliothek ein älterer Codex (Codex Palatinus 23) wiederentdeckt, der um das Jahr 980 von vier Schreibern aus älteren Handschriften abgeschrieben worden war. Dieser Codex enthält in 15 Büchern fast sämtliche Epigramme, die auch der Codex des Planudes enthält. Dieser wird heute als Anthologia Planudea bezeichnet. Anthologia Palatina oder Anthologia Graeca wird jetzt die in dem Heidelberger Codex erhaltene, ältere Sammlung genannt.
Beide Handschriften, der Codex Palatinus (Anthologia Palatina) und der Codex Marcianus (Anthologia Planudea) gehen im wesentlichen auf ein und dieselbe frühere Sammlung zurück, eine um das Jahr 900 von dem Geistlichen Konstantinos Kephalas in Konstantinopel zusammengestellte Anthologie, die ihrerseits auf die antiken Sammlungen des Meleagros von Gadara (um 70 v. Chr.), des Philippos von Thessalonike (um 40 n.Chr.) und des Agathias (Ende des 6. Jahrhunderts) zurückgehen. Die Einleitungsgedichte der drei antiken Anthologien sind in der heute als Anthologia Palatina bezeichneten Sammlung erhalten (Anth. Pal. 4,1; 4,2; 4,3).
Ausgaben
H. Beckby (Hg.): Anthologia Graeca, 4 Bde., 2. Aufl. München 1965 ff. (Tusculum)
Dietrich Ebener (Hg.): Die Griechische Anthologie in drei Bänden, Berlin 1991 ISBN 3746600960 (Übersetzung in Auswahl)
Literatur
Albin Lesky: Geschichte der griechischen Literatur, München 1993 ISBN 3423045957
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