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Ein Triumph (auch Triumphzug) war im alten Rom der feierliche Einzug eines siegreichen Feldherrn, der zum Imperator ausgerufen wurde, in die Stadt Rom.
Diese Ehrung wurde in der Regel vom Senat gewährt. Der Triumphzug verlief nach einem festen Ritus. Bis zum Tag des Triumphs musste der Imperator mit seinen Legionen außerhalb des Pomerium lagern, wo er mit dem Senat über die Abhaltung des Triumphes verhandelte. Der Zug führte vom Marsfeld aus durch die Porta triumphalis, das Forum Boarium, weiter durch den Circus Maximus, über das Forum Romanum zum Kapitol, wo der Triumphator vor dem Tempel des Iuppiter Optimus Maximus ein feierliches Opfer darbrachte. Voran schritten die Senatoren, Magistrate und Musiker, dann Darstellungen des Sieges. Im Zug marschierten außer den siegreichen Truppen auch Kriegsgefangene mit (prominente Gefangene wie Vercingetorix wurden nach dem Triumphzug hingerichtet, die anderen in die Sklaverei verkauft); ferner wurde dem römischen Volk die Kriegsbeute, geschmückte Opfertiere und Ehrengaben wie goldene Kränze für den Feldherrn präsentiert. Der Triumphator fuhr am Ende des Zuges auf einer Quadriga, Liktoren mit lorbeerumwundenen Rutenbündeln (fasces) schritten ihm voran; er selbst war in seiner Kleidung dem Jupiter bzw. dem römischen König (aus der Zeit vor der Republik) ähnlich.
Den Abschluss bildete das siegreiche Heer. Die Soldaten hatten dabei die Gelegenheit, in Lob- und Spottliedern (ioci militares) auch einmal die menschlichen Schwächen ihres Feldherrn aufs Korn zu nehmen; berühmt ist z. B. ein Vers auf Gaius Iulius Caesar, der als junger Mann schon relativ lichtes Haar hatte und dem man ein Übermaß an Sinnlichkeit nachsagte (Sueton, Caes. 51):
urbani, servate uxores: moechum calvum adducimus
Übersetzung
Städter, sperrt die Frauen ein! Den kahlen Buhlen bringen wir.
Der Triumphator trug eine purpurne Toga (toga purpurea), eine bestickte Tunika (tunica palmata), einen Lorbeerkranz (corona triumphalis), ein Adlerszepter und in der anderen Hand einen Elfenbeinstab mit Adlerköpfen. Sein Gesicht war, nach dem Vorbild der Ton-Statue des Iuppiter Optimus Maximus auf dem Kapitol, mit Mennige rot gefärbt. Das ornamentum triumphalis ist so einerseits an Iuppiter andererseits an die Tracht des vorrepublikanischen Königs angelehnt.
Ein Sklave, der hinter ihm auf dem Wagen stand, hielt ihm die sonst im Iuppiter-Tempel aufbewahrte Goldkrone über das Haupt und mahnte ihn ununterbrochen: Respice post te, hominem te esse memento ("Sieh dich um; denke daran, dass auch du nur ein Mensch bist"). Der Satz wird auch in geringfügig anderer Form überliefert. (Siehe auch memento mori.)
Die meist provisorisch errichteten Bögen, durch die der Zug führte, wurden mitunter in dauerhaftem Material ausgeführt (Triumphbogen). Anschließend fand ein Fest für Heer und Volk statt.
Im übertragenen Sinn werden Siegesfeiern in den verschiedensten Zusammenhängen als Triumph bezeichnet.
Die Bezeichnung "Triumph" entwickelte sich einer Traditionslinie nach durch etruskische Vermittlung aus dem griechischen und bezeichnete ursprünglich eine Ehrenfeier für Bacchus, wie ein Zitat Varros zeigt:
[...] sic triumphare appellatum, quod cum imperatore milites redeuntes clamitant per urbem in Capitolium eunti IO TRIUMPHE! id a θριαμβωι a Graeco Liberi cognomento potest dictum.
(Varro ling. Lat. VI 68) (Übersetzung)
[...] so wird es "Triumphieren" genannt, weil die Soldaten, die mit ihrem Feldherrn zurückkehren, auf dem Weg durch die Stadt hin zum Kapitol "IO TRIUMPHE!" rufen, was wohl von "thriambos", dem griechischen Beinamen des Liber [= Bacchus] stammt.
Ursprünglich war der Triumph also ein überwiegend sakraler Akt: der Feldherr löste die Gelübde ein, die er den Göttern vor Beginn des Feldzuges gegeben hatte (voti solutio), reinigte durch den Kultdienst sich und das Heer vom Unsegen des Krieges und opferte dem Iuppiter. Später entwickelte sich der Triumph immer mehr zu einer Ehrenfeier für den siegreichen Feldherrn. Voraussetzungen für das Abhalten eines Triumphes waren später ein wirklicher Sieg (victoria iusta), in einem ‘gerechten’ Krieg (bellum iustum) und mindestens 5.000 erschlagene Feinde. Es durfte sich nicht um einen Bürgerkrieg handeln. Die Entscheidung traf letztlich der Senat, nachdem dem Feldherrn noch auf dem Schlachtfeld die Akklamation seines Heeres (d. h. die Ausrufung zum "imperator") zuteil geworden war. Ein Triumph stand nur den obersten Beamten (den Imperiumsträgern Diktator, Konsul, Prätor), in der Kaiserzeit lediglich dem Kaiser zu.
Der Zug zum Kapitol war gesäumt von Menschen, die den Sieger mit dem Jubelruf "Io triump(h)e!" feierten (belegt z. B. bei Horaz, carm. IV 2, 49 f.).
Literatur
- Ernst Künzl: Der römische Triumph. Siegesfeiern im antiken Rom, München 1988. ISBN 3-406-32899-7
- Danae Richter: Das römische Heer auf der Trajanssäule. Propaganda und Realität, Mannheim 2004. ISBN 3-933925-66-5
- Hendrik S. Versnel: Triumphus, Leiden 1970.
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