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Theoros bezeichnete im antiken Griechenland 1) den Orakelbefrager, 2) den Festabgeordneten, 3) den Kultbeamten, 4) den Festteilnehmer/Festzuschauer. Allen Bedeutungen ist gemeinsam der enge, aus dem Sakralen reichende Zusammenhang zu den griechischen Göttern und deren Festen. Theoros und theoria haben damit den Sinn von „Schau des Göttlichen und des Heils“, theoria erhielt sekundär die „säkularisierte“ Bedeutung „Schau, Erkenntnis“. Das Begriffspaar theoros/theoria fand z.B., ausgehend von der Nähe zu den antik-griechischen Mysterienkulten und der platonischen Ideenlehre, Eingang in die philosophische Mystik des Plotin, in die Christusmystik der Kirchenväter Origines und Augustinus und in die mittelalterliche Mystik.
Literatur
- Otto Langer, Christliche Mystik des Mittelalters. Mystik und Rationalisierung – Stationen eines Konflikts, Darmstadt 2004, bes. S.51-70
Antikes Griechenland
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