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"Schatz des Priamos"
Der Schatz des Priamos (Gold von Troja, Priamosschatz) bezeichnet den spektakulärsten Depotfund Heinrich Schliemanns während seiner Ausgrabungen in Troja. Er wurde nach dem antiken König Priamos benannt.
Alter und Entstehung
Der Schatz des Priamos war, wie man mittlerweile festgestellt hat, nicht der Schatz des Trojakönigs Priamos. Der Schatz entstand zwischen 2400 v. Chr. und 2300 v. Chr., also mehr als tausend Jahren vor Priamos. Es ist wenig über die Schmiede des Goldes bekannt.
Sophia Schliemann (Sophia Engastromenos) die Griechin, Frau von Schliemann, Mutter von Andromache und Agamemnon Schliemann.
Inhalt
Der Schatz beinhaltet vor allem Goldgefäße, Silbervasen und goldenen Schmuck. Zu den Goldgefäßen gehören z. B. Becher, eine Schale mit Henkeln und eine Kugelflasche. Zum Goldschmuck gehören z. B. Ketten mit Perlen, Armreife und Halsketten.
Heute gibt es originalgetreue Nachbildungen im Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte.
Geschichte
Fund
Heinrich Schliemann grub den Schatz am 31. Mai 1873 aus. Nach eigenen Angaben fielen ihm Kupfergegenstände auf. Er ließ die Arbeiter für eine Pause wegschicken, um mit seiner Frau alleine den Schatz auszugraben. In Wirklichkeit war seine Frau Sophia jedoch nicht anwesend. An einer brüchigen Mauer grub er nur mit einem Messer die verschiedenen Gold- und Silbergegenstände aus. Der Schatz befand sich in einer Art steinernen Kiste, auf der jahrtausendalter Schutt und die schwere, brüchige (Festungs?)-Mauer lastete.
Schliemann hielt den Fund fälschlicherweise für den legendären Schatz des trojanischen Königs Priamos.
Athen und Berlin
Da Schliemann aus Erfahrung befürchtete, dass ein solch wertvoller Schatz von den lokalen osmanischen Behörden konfisziert und eventuell nie mehr wissenschaftlich verwertbar sein würde, schmuggelte er ihn nach Athen. Dort wurde er von der Hohen Pforte auf 10.000 Franken Schadenersatz verklagt, zahlte aber freiwillig 50.000 Franken unter der Bedingung, dass dieses Geld für archäologische Arbeit verwendet würde. Der jungen griechischen Nation bot Schliemann an, auf eigene Kosten für den Schatz ein Museum in Athen zu errichten, allerdings unter der Voraussetzung, dass er bis Lebensende in Besitz des Schatzes bliebe, sowie gekoppelt an die Forderung nach großzügigen Grabungserlaubnissen in Griechenland. Griechenland lehnte aus politischen Gründen ab, ebenso (teils aus politischen, teils aus finanziellen Gründen) die Museen in London, Paris und Neapel. Schließlich erklärten sich Preußen und das Deutsche Reich bereit, den Schatz im Berliner Antikenmuseum aufzubewahren.
Heinrich Schliemann., Stern April 1996
Moskau
Als die rote Armee zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 Berlin erobert hatten, brachten sie das "Beutegold" in die UdSSR. Von nun an galt der Schatz des Priamos als verschwunden. Erst am 16. April 1996 wurde das Gold erstmals nach 51 Jahren wieder der Öffentlichkeit im Puschkin-Museum in Moskau gezeigt.
Fälschungstheorien
Vor einigen Jahren wurden Stimmen laut, Schliemann habe den Schatz des Priamos bei einem Goldschmied anfertigen lassen. Dafür spräche z.B. auch das Fehlen jeglicher Verzierungen. Eine andere Theorie besagt, dass er alle Gefäße gekauft hat. Solche Verdächtigungen werden von der überwiegenden Mehrzahl der Wissenschaftler abgelehnt.
Literatur
- Irving Stone, Ulla H. de Herrera , Der griechische Schatz - Das Leben von Heinrich Schliemann , 2004, ISBN: 3499235331
- Philipp Vandenberg, Der Schatz des Priamos. Wie Heinrich Schliemann sein Troja erfand , 1999 ISBN: 3404614232.
Antikes Griechenland
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