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Unter Interpretatio Graeca (lateinisch für: "griechische Übersetzung") versteht man die Angewohnheit antiker griechischer Autoren, ihnen unbekannte Gottheiten nichtgriechischer Kulturen mit griechischen Göttern gleichzusetzen und sie entsprechend zu benennen.
Bei dem griechischen Historiker Herodot finden sich mehrere Beispiele für dieses Verfahren (Historien; 2,42 ff.):
Nichtgriechische Gottheit | Griechische Gottheit |
Amun (ägyptisch) | Zeus |
Osiris (ägyptisch) | Dionysos |
Toth (ägyptisch) | Hermes |
Melkart (phönizisch) | Herakles |
... | ... |
Dasselbe Phänomen lässt sich auch bei anderen griechischen Autoren beobachten. Während bei Herodot noch ein deutlicher Respekt vor alten Traditionen nichtgriechischer Völker, besonders der Ägypter, zum Ausdruck kommt, schwindet diese Komponente bei späteren griechischen Autoren merklich. In der Interpretatio Graeca manifestiert sich zunehmend griechisches Überlegenheitsgefühl gegenüber den "Barbaren": Die Mythologien nichtgriechischer Völker werden der griechischen Vorstellungswelt einverleibt; was jedoch als nicht integrierbar erscheint, wird oft als bizarr dargestellt.
Römische Autoren sind mit nichtrömischen, insbesondere griechischen Gottheiten entsprechend verfahren (Interpretatio Romana).
- Geschichte der Inscriptiones Graecae (PDF)
Antikes Griechenland
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