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Chlamys (griech.), kurzer Reit- und Reisemantel der alten Griechen, welcher aus Makedonien oder Thessalien stammte; bestand aus einem rechteckigen Stück Tuch, welches über die linke Schulter geworfen und auf der rechten Schulter mit einer Spange zusammengehalten wurde.
Die Griechen hatten außer der Chlamys auch eine Chläna im Gebrauch, welche ebenfalls als Mantel getragen und des Nachts zur Bedeckung gebraucht wurde. Die Chlamys war wie die Chläna aus Wolltuch, bei Armen von der natürlichen Farbe der Wolle, bei Reichen von feinerem Stoff und meist schwarz, und diente besonders den Jünglingen, welche vom 18.-20. Jahr zu Pferde die Wache in der Stadt versahen und sich auf den Kriegsdienst vorbereiteten, zur Bedeckung.
Die Vornehmeren kleideten sich auch ins scharlachrote, die höchsten Militärpersonen in purpurne Chlamydai Später ging diese Tracht auf alle Stände über. Der Anstand erforderte, dass man den Mantel beim Umwerfen geschickt über die linke Schulter zu schwingen wusste, so dass er weder vorn noch hinten aufschleppte. Von den Griechen kam die Chlamys zu den Römern, die sie Sagum und Paludamentum nannten. Hier wurde die Agraffe in der Folge immer größer und kostbarer.
Die Soldaten, welche das Sagum allein trugen, hießen deshalb Chlamydai. Auch auf Reisen bediente man sich dieses Gewandes. Die hohen Offiziere und die Kaiser trugen es scharlach- oder purpurrot. Seit dem 3. und 4. Jahrh. n. Chr., wo die Toga immer mehr außer Gebrauch kam, wurde die Chlamys auch Tracht im Frieden.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890.
Antikes Griechenland
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