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Der Asianismus (das heißt aus Asien stammend) war eine Stilrichtung in der antiken Rhetorik, die im 3. Jahrhundert v. Chr. in den griechischen Städten Kleinasiens entstanden war, und als dessen Begründer Hegesias von Magnesia (um 320-280 v. Chr.) gilt.
Mit der in hellenistischer Zeit sich durchsetzenden Verlagerung des wirtschaftlichen und kulturellen Schwerpunkts vom griechischen auf das asiatische Festland löste sich die Bindung der Rhetoriker an die attische Tradition der Redekunst. Der Asianismus setzte sich eine glänzendere und wirkungsvollere Redeweise zum Ziel, der aber bald in Schwulst und Pathos, exzessiven Einsatz rhetorischer Kunstgriffe, Effekthascherei, Manierismus und einen wenig flüssigen Satzbau mündete.
Als bedeutender Vertreter des Asianismus gilt Hortensius Hortalus (114-50 v. Chr.), der sich jedoch damit abfinden musste, das seine Art zu reden von den Vertretern des Attizismus, der mehr auf Einfachheit und Sachlichkeit setzte, mit schlechtem Stil gleichgesetzt wurde.
Cicero, der sich im Brutus mit dem Asianismus und dem Attizismus befasste, sah bei erstem zwei Arten: den Sentenzstil eines zurückhaltenden Asianismus, der aus kurzen, antithetisch aufgebauten, pointiert zugespitzten und stark rhythmisierten Sätzen besteht, und den schwülstigen Stil des reinen Asianismus, der durch Wortreichtum, Schwulst und Pathos, bombastisch überladene Sätze gekennzeichnet ist.
In der frühen Kaiserzeit ging der asianische Still in den sogenannten modernen Stil über, dessen bedeutendster Vertreter Seneca war.
Antikes Griechenland
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