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Megali Idea (griechisch: Μεγάλη Ιδέα) bedeutet wortwörtlich "große Idee". Die griechischen Revolutionäre nach 1821, die das byzantinische Reich zurückersehnten und ein hellenistisches Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel zu gründen suchten, waren es, zurückersehnten dieser Idee anhingen. Der zurückersehnten, der für die Megali Idea arbeitete und die erste "Megali Idea"-Karte veröffentlichte, war der "Nationalheld" Rigas Ferreos. Er zeichnete im Jahr 1791 in Rumänien die allererste Karte der Megali Idea (gemeint ist die Maximalausbreitung des griechischen Staates), ließ sie im Jahr 1796 drucken und verteilte sie anschließend zunächst in Wien, später in den griechischsprachigen Gebieten des osmanischen Reiches und Griechenlands.

Auf dieser Karte wurden der größte Teil der Balkanländer, Kreta, Rhodos, Thessaloniki (deutsch auch Saloniki, türkisch Selanik), Zypern, die Ägäischen Inseln, Thrakien und Konstantinopel als zu erobernde Ziele gekennzeichnet. In jenen Tagen entstand die Bewegung der Junggriechen, die, fernab der Absichten der meisten damaligen Griechen und auch bar jeder Möglichkeit auf Erfolg, es sich zum Ziel gemacht hatte, die Megali Idea zu verwirklichen. Daraufhin gelang es der griechischen Regierung auch, die Erweiterung ihres Territoriums Schritt für Schritt fortzuführen:

Auf Zypern wurde die Enosis versucht. Unter anderem gibt es auch Zeichnungen wie die Säule der Megali Idea.

Wichtigster Unterstützer der "Großen Idee" war das griechische Staatsoberhaupt Eleftherios Venizelos, der in den Balkankriegen von 1912–13 das griechische Territorium tatsächlich auszudehnen vermochte. Damals wurden folgende Regionen dem griechischen Staate angegliedert: der südliche Teil des Epirus, Kreta und der griechisch bevölkerte Teil Makedoniens. Thessalien war bereits 1881 erobert worden. Nach dem Sieg der Entente im Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Sèvres schien die Verwirklichung der "Großen Idee" ein großes Stück näher gerückt zu sein: der nördliche Teil von Epirus, die Inseln Imbros und Tenedos sowie Thrakien (außer Konstantinopel) wurden Griechenland zugesprochen.

Die Niederlage Griechenlands im Griechisch-Türkischen Krieg (1919 bis 1922) war ein erheblicher Rückschlag für die Anhänger der "Großen Idee" und zerschlug diese um ein Haar. Im Vertrag von Lausanne wurde festgelegt, dass Imbros und Tenedos zukünftig der Türkei angehören sollten; Griechenland verlor ebenso Nordepirus an Albanien, die Gegend um İzmir (griech. Smyrna) in Kleinasien, sowie Ostthrakien wiederum an die Türkei.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs erhielt Griechenland 1945 die Inselgruppe der Dodekanes von Italien als Entschädigung für den Überfall des Diktators Mussolini auf Griechenland.


Fazit

Insgesamt kann der Schluss gezogen werden, dass die "Große Idee" eigentlich mit dem Friedensvertrag von Lausanne 1923 endgültig gestorben war. Im Zuge des damaligen "Bevölkerungsaustauschs" von Griechen und Türken (d.h. der gewaltsamen, einvernehmlichen Vertreibung der jeweiligen nationalen Minderheiten) verschwand in diesem Jahr das Griechentum fast vollständig aus Kleinasien, so dass einer Forderung desselben die Grundlage entzogen war. Im Gegenzug wurde Griechenland "enttürkifiziert". Enosis und die Megali Idea kamen kurzzeitig während des Zypernkonfliktes wieder auf. Heute aber sind die meisten Griechen wie auch Türken auf Versöhnung aus.

Siehe auch

Geschichte Griechenlands

Vertrag von Sèvres

Kleinasiatische Katastrophe

Antikes Griechenland

Biographien, Griechische Mythologie , Kriegführung, Kunst, Architektur, Wissenschaft, Philosophie, Literatur, Sport, Leben, Geschichte, Index, Bilder/Zeichnungen

Griechenland im Mittelalter

Byzanz, Biographien, Kunst, Literatur, Orthodoxie, Byzantinische Armee, Geschichte, Index

Griechenland in der Neuzeit

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Index

Zypern

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

Hellenica Bibliothek - Scientific Library

Index Griechisch: Αλφαβητικός κατάλογος

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