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Der Friede des Philokrates beendete im Jahre 346 v. Chr. den seit 356 v. Chr. andauernden Dritten Heiligen Krieg. Er schrieb die Vormachtstellung, die Makedonien unter Philipp II. durch dessen Eingreifen in den Krieg erkämpft hatte, fest.

Ausgelöst hatten den Krieg die Phoker durch einen Überfall auf Delphi, wobei durch die Zugehörigkeit der benachbarten Staaten zu größeren Bündnissen der Konflikt bald gesamtgriechische Dimensionen annahm. Philipp, der mit Böotien verbündet war, erzielte 352 v. Chr. in der Schlacht auf dem Krokusfeld den entscheidenden Sieg über die Phoker und konnte sich die Herrschaft über Thessalien sichern. Auf Seiten der Phoker standen u.a. Sparta und Athen, ohne sich aber übermäßig zu engagieren - Athen hatte parallel zum Heiligen Krieg bis 355 v. Chr. im Bundesgenossenkrieg mit den sich vom Attischen Bund lossagenden Staaten zu kämpfen und musste schließlich der Auflösung des Bundes zustimmen. Zugleich gewann Philipp eine Reihe griechischer Städte an der Nordküste der Ägäis. Während Sparta mit Theben einen Waffenstillstand schloss, sandte Athen 347 v. Chr. eine erste Delegation nach Makedonien, die die Chancen zum Abschluss eines Friedens ausloten sollten. Doch erst einer zweiten Gesandtschaft unter Philokrates gelang es dann, den Frieden auszuhandeln.

Makedonien, das bei manchen Hellenen immer noch als halb-barbarisch galt, hatte sich durch die Rächung des von den Phokern begangenen Tempelfrevels als Vorkämpfer griechischer Ideale gezeigt. Als Lohn dafür wurde es in die Delphische Amphiktyonie aufgenommen; es übernahm in diesem Gremium den Vorsitz und die beiden Stimmen der Phoker, die aus ihm ausgeschlossen wurden; damit wurde Makedonien praktisch offiziell in die Gemeinschaft der Griechen aufgenommen. Faktisch ist damit Makedonien zum Schiedsrichter und zur hegemonialen Garantiemacht der griechischen Staatenwelt geworden; eine Rolle, die 386 v. Chr. noch das "barbarische" Persien innehatte. Selbst in Athen wird Philipp von der promakedonischen Partei (Isokrates, Aischines) als Friedensbringer gefeiert, der den innergriechischen Kriegen nun ein Ende bereite. Demosthenes bleibt dagegen bei seiner antimakedonischen Haltung und gewinnt dafür zunehmend mehr Anhänger.

Nur wenige Jahre später kommt es unter Bruch des vereinbarten Friedens zur entscheidenden Auseinandersetzung zwischen Athen und Philipp, die dieser 338 v. Chr. bei Chaironeia für sich entscheiden kann. Die gewaltsame "Befriedung" Griechenland ist die Voraussetzung für die Perserfeldzüge seines Sohnes Alexander.

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