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Lage von Trabzon in der Türkei
Trabzon (früher Trapezunt, griechisch Τραπεζούντα, dt. Trapezunt, engl. Trebizond, frz. Trébizonde) ist eine türkische Stadt am Südufer des Schwarzen Meeres. Trabzon hat 975.137 Einwohner (Stand: 2000). Trabzon ist Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum der gleichnamigen Provinz und ist Umschlagplatz für den Export von Nahrungsmitteln, Vieh und Tabak. Im Umland werden Haselnüsse, Tee, Tabak und Mais angebaut. Ein Flughafen und eine Technische Universität (1963 gegründet) befinden sich ebenfalls in der Stadt. Auch der Hafen ist von sehr großer Bedeutung.
Der griechische Name der Stadt lautete Τραπεζούς (Trapezous), der neugriechische Τραπεζούντα, aus dem sich die lateinische Bezeichnung Trapenzuntum ableitete.
Geschichte
siehe auch: Kaiserreich Trapezunt
Die Gegend um Trabzon ist seit mindestens 9000 Jahren besiedelt. Nach der Sage soll eine ‚Weißer Stamm‘ genannte Volksgruppe von Trabzon aus am Krieg um Troja teilgenommen haben. Zur Zeit des Großreiches der Hethiter nannte man Trabzon Hayasa oder Azzi. Die assyrischen Herrscher machten aus Trabzon eine wichtige Handelsstadt.
Pausanias erwähnt eine arkadische Stadt Trapezus, die zur Gründung der Stadt Megalopolis (371 v. Chr.) verlassen werden musste, worauf sich die Einwohner in das pontische Trapezus begeben hätten, wo sie von der Bevölkerung als Bewohner ihrer Mutter-Stadt friedlich aufgenommen worden seien.[1] Nach allgemeiner griechischer Überlieferung gründeten Griechen aus Milet (Kleinasien) im Jahr 756 v. Chr. die Stadt. In griechischer Zeit wurde die Stadt auch von Skythen umlagert. Später wurde die Stadt von den Persern und um 334 v.Chr. von Alexander dem Großen erobert. Xenophon erwähnt in seiner Anabasis die Stadt als dem benachbarten Sinope tributpflichtig.[2]
In der römischen Kaiserzeit wurde Trabzon ab 117 n. Chr. zur Provinzhauptstadt und machte sich einen Namen als Schiffbauzentrum. 258 n. Chr. legten die Goten die Stadt in Schutt und Asche. Ihre Ende des 3. Jahrhunderts bereits christlichen Bewohner bauten sie wieder auf und errichteten viele Kirchen und Klöster.
Panagia Soumela (Παναγία Σουμελά)
Als die Armeen des 4. Kreuzzuges 1204 unerwartet das Byzantinische Reich angriffen, niederwarfen und in Konstantinopel das Lateinische Kaiserreich errichteten, entstanden um Byzanz herum mehrere griechische Nachfolgestaaten. Das Reich von Trapezunt war einer davon und so war Trapezunt die Hauptstadt eines gesonderten Kaiserreiches, eines Zweiges der von den Kreuzfahrern aus Konstantinopel vertriebenen byzantinischen Herrscherdynastie der Komnenen. Nach dem Einfall der Mongolen erlebte das Reich durch Handel und Zölle einen enormen Wohlstand. Es wurde zum Knotenpunkt von Handelsrouten nach Russland, in den Mittelmeerraum und in den Mittleren Osten. Mit dem Schwinden der mongolischen Macht nach 1320 sah sich auch Trapezunt zunehmend Angriffen verschiedener türkischer Länder und Stämme ausgesetzt. Hinzu kamen Bürgerkriege und interne Intrigen.
Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453 behauptete sich das Reich von Trapezunt noch wenige Jahre unter osmanischer Oberherrschaft. Trapezunt fiel schließlich 1461, nachdem es als Führer eines Bündnisses griechischer Länder gegen den Sultan einen letzten Versuch unternommen hatte, das Byzantinische Reich wiederherzustellen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht war der Hof der großen Komnenen ein bedeutendes künstlerisches und kulturelles Zentrum, das Trapezunt zum letzten Refugium hellenistischer Zivilisation in Kleinasien machte.
Söhne und Töchter der Stadt
- Basilius Bessarion, byzantinischer Theologe und Humanist
- Süleyman I. der Prächtige, osmanischer Sultan
Einzelnachweise
- ↑ Pausanias, Beschreibung Griechenlands, 8.27.1
- ↑ Xenophon, Anabasis, 5.5.7
Antikes Griechenland
Biographien, Griechische Mythologie , Kriegführung, Kunst, Architektur, Wissenschaft, Philosophie, Literatur, Sport, Leben, Geschichte, Index, Bilder/Zeichnungen Griechenland im Mittelalter Byzanz, Biographien, Kunst, Literatur, Orthodoxie, Byzantinische Armee, Geschichte, Index Griechenland in der Neuzeit Geographie, Inseln, Städte, Kunst, Musik, Biographien, Film, Sport, Wissenschaft, Literatur, Geschichte, --- Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft Hellenica Bibliothek - Scientific Library Index Griechisch: Αλφαβητικός κατάλογος |
Referenz: "http://de.wikipedia.org/"
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