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Ruine des Apollon-Tempels in Side (Quelle)
Side ist eine Stadt in Pamphylien (Kleinasien), eine Region, die heute gern als Türkische Riviera bezeichnet wird, etwa in der Mitte zwischen Antalya und Alanya gelegen. Side war in der Antike eine Großstadt, von der heute noch bedeutende Ruinen erhalten sind. Heute ist Side ein beliebter Urlaubsort
Antikes Side
Das antike Side liegt auf einer flachen Halbinsel mit Hafenanlagen an der Spitze. Es handelt sich um eine sehr alte Stadt, die zunächst von Griechen besiedelt wurde. Die bedeutendsten Ruinen stammen aus der römischen Epoche, dem 2. und 3. Jahrhundert. Weitere bedeutende Bauten entstanden, als Side im 5. oder 6. Jahrhundert Bischofssitz wurde. Die Stadt wurde vermutlich im 10. Jahrhundert verlassen. Ein Erdbeben zerstörte viele Bauwerke.
Ruinen
Ruine des Theaters vom Norden aus gesehen (Quelle)
Von Side sind bedeutende Ruinen erhalten geblieben, die wichtigsten darunter sind:
Theater für ca. 20.000 Zuschauer
Nymphaeum
Aquädukte
Stadtmauer
Säulenstraßen
Agora
Staatsagora (Bibliothek)
Große Therme
Hafentherme
Apollon/Artemis-Tempel, darin später eine byzantinische Kirche eingebaut
Side-Museum in der Agora-Therme
Basilika und Bischofspalast
Byzantinisches Krankenhaus (?)
Stadtmauern
Die Halbinsel ist überbaut, so dass nur die Hafentherme und die Große Therme aus den Häusern hervorragen. Der nordöstliche Teil der antiken Stadtfläche ist von einer Düne überdeckt. Vom Apollon-Tempel wurden 5 Säulen wieder aufgerichtet und bilden aufgrund der exponierten Lage ein beliebtes Foto-Motiv.
Die Aquädukte Sides reichen vom Fluss Manavgat aus 30 km in die Stadt, von denen an verschiedenen Stellen noch zahlreiche Reste zu sehen sind.
Sprache von Side: Das Sidetische
Die Sprache des antiken Sides war - neben der Sprache der griechischen Kolonisatoren - eine „Sidetisch“ genannte anatolische Sprache. Das Sidetische scheint schon vor Christi Geburt ausgestorben zu sein. Es wird berichtet, dass sich die Griechen aus Kyme die Sprache zueigen gemacht hätten (Arrian, Anabasis). Side bedeutet auf Griechisch wie auf Sidetisch „Granatapfel“.
Side, Blick von den Theaterrängen auf die Agora (Quelle)
Side heute
Auf der südlichen Hälfte des antiken Side liegt das Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Fischerdorf Selimiye, das in den 1970er Jahren als Badeort entdeckt wurde und seitdem wie viele Orte an der Türkischen Riviera einen noch andauernden Aufschwung als Badeort erlebt. Der Ort Selimiye überbaut den südlichen Teil des antiken Side und bildet heute das Zentrum von Side. Beiderseits der Halbinsel liegen Sandstrände und dahinter zahlreiche Hotels für Urlaubsgäste.
Das flach abfallende Meer eignet sich hervorragend für Schnorchler. Eine besondere Attraktion ist hier das Beobachten der zahlreichen Meeresschildkröten in der Nähe des Strandes.
Am 29.03.2006 wird sich von Side aus eine totale Sonnenfinsternis beobachten lassen.
Literatur
Arif Müfid Mansel: Die Ruinen von Side. de Gruyter, Berlin 1963.
Arif Müfid Mansel: Side. 1947–1966 Yilları Kazıları ve Araştirmalarınin Sonuçları. Basimevi, Ankara 1978. (Türk Tarih Kurumu Yayinlari, 5. seri, 33)
Johannes Nollé: Side im Altertum. Geschichte und Zeugnisse. Bd. 1. Habelt, Bonn 1993, ISBN 3-7749-1932-1. Bd. 2. Habelt, Bonn 2001, ISBN 3-7749-2964-5.
Johannes Nollé: Side. Zur Geschichte einer kleinasiatischen Stadt in der römischen Kaiserzeit im Spiegel ihrer Münzen. In: Antike Welt, Bd. 21 (1990) S. 244–265.
Klaus Grewe: Die römische Wasserleitung nach Side (Türkei). In: Antike Welt 25 (1994) Heft 2, S. 192–203.
Antikes Griechenland
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