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Lysimacheia (griechisch Λυσιμάχεια, auch Lysimachia, früher Kardia) war eine bedeutende hellenistische Stadt im griechischen Thrakien am Nordende der Halbinsel Chersoneses (heute: Gallipoli).

Die Stadt wurde im Jahre 309 v. Chr. vom Diadochen Lysimachos, dem Herrscher in Thrakien, neben dem alten Kardia gegründet und nach ihm benannt. Die Stadt sicherte den strategisch wichtigen Hellespont (Dardanellen), der als Seeweg für die Versorgung Griechenlands und zugleich als Einfallspforte nach Asien von Bedeutung war. Lysimachos ließ die Nachbarstadt Kardia zerstören und deren Einwohner in Lysimachia ansiedeln. Kardia war ursprünglich eine bedeutende griechische Siedlung des thrakischen Chersonessos. Lysimachia diente dem Lysimachos fortan als Hauptstadt seines thrakischen Reiches; nach seinem Tod war sie zwischen den übrigen Diadochen umkämpft, erlangte aber bald eine gewisse Autonomie und schloss sich dem Aitolischen Bund an. 277 v. Chr. besiegte der makedonische König Antigonos II. Gonatas nahe Lysimachia die eingefallenen Kelten. Im selben Jahr wurde die Stadt durch ein schweres Erdbeben zerstört. 197 v. Chr. litt die Stadt unter dem Krieg der Römer gegen Philipp V. von Makedonien. Antiochos III. ließ die Stadt dann wieder aufbauen und förderte die Ansiedlung durch großzügige Versprechen. Dennoch konnte sich die Stadt von den Schlägen nicht mehr erholen und verfiel in der römischen Zeit immer mehr. Unter seinem antiken Namen wird es zuletzt vom Historiker Ammianus Marcellinus (4. Jh.) erwähnt. Kaiser Justinian baute die Stadt erneut auf und befestigte sie; diesmal erhielt sie den Namen Hexamilion. Die heute neben den antiken Überresten bestehende Stadt Ecsemil gehört zur europäischen Türkei.

Als der Apostel Paulus um das Jahr 55 in die Metropole kam, hatte er so großen Zulauf, dass viele um den Artemiskult und ihre wirtschaftliche Existenz fürchteten. Die „Aufruhr des Demetrios“ – eines Silberschmiedes und Herstellers von Devotionalien – ist im 19. Kapitel der Apostelgeschichte beschrieben.

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