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Region : Ionische Inseln
Regionalbezirk : Kefalonia
Kefalonia (neugriechisch Κεφαλονιά, altgriechisch Κεφαλληνία, Kephallēnía, ital. Cefalonia und früher teilw. Cefalogna) ist eine griechische Insel am Ausgang des Golfs von Patras und Teil der Präfektur Kefallinia. Sie ist mit 688,8 km² die größte der Ionischen Inseln. Die Insel hat nach vielen Jahren der Landflucht nun eine starke Bevölkerungszunahme durch Zuwanderung zu verzeichnen (21,9 % in den Jahren 1991 bis 2001, die zweithöchste in Griechenland). Heute wohnen etwa 40.000 Einwohner auf Kefalonia.[1] Im einheimischen Sprachgebrauch wird die eigene Insel zumeist „Kefalliniá“ (Κεφαλληνιά) genannt und mit Doppel-L geschrieben.
Der wichtigste Ort auf der Insel ist Argostoli an der Südwest-Küste, gefolgt von Lixouri. Die höchste Erhebung ist der Berg Ainos mit 1.628 m über NN. Kefalonia ist eine beliebte Urlaubsinsel. Die Insel wird im Sommer hauptsächlich von Briten besucht und ist touristisch gut erschlossen. Auch zahlreiche Italiener nutzen die Gewässer um die buchtenreiche Insel als Bootsrevier. Von Juni bis September sind die Übernachtungszahlen der Touristen am höchsten, ab Oktober halten sich vor allem Athener als Gäste dort auf.
Geschichte
Kupfermünzen aus der antiken Stadt Pale
Karte von Joseph Roux (1764)
Kephalos, Wappen von Kefalonia
Man vermutet, dass Kefalonia mit der in der Odyssee zum Besitz des Odysseus gerechneten Insel Same übereinstimmt. Aus der mykenischen Zeit sind Funde überliefert. Im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. gehörte die Insel zum Einflussbereich von Korinth, wurde aber um 375 v. Chr. durch den Feldherrn Timotheus zum Anschluss an den athenisch dominierten Attischen Seebund gezwungen. In der Antike lagen auf der Insel vier Städte: Pale, Sami, Prinni und Krani ("Kefalonische Tetrapolis"). Kefalonia war in der Antike eine wichtige Station auf dem Weg von Sizilien und Italien nach Griechenland. Der Geograph Skymnos schreibt von der "Insel der Kephallenier", Diedarchus fasst gar alle Inseln der Region als "Inseln der Kephallenier" zusammen. Die politische Lage hinderte eine größere Bedeutung der Insel, die auch zu den peloponnesischen Kriegen keine Schiffe stellte. Andererseits hatte sie auch nicht durch Kriegseinwirkungen zu leiden.[2] Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr. geriet die Insel unter römische Herrschaft. Sie war ab 59 v. Chr. Verbannungsort für den wegen Teilnahme an der Verschwörung des Catilina und Erpressungen in der von ihm verwalteten Provinz Macedonia angeklagten Gaius Antonius Hybrida, den Schwiegervater des Marcus Antonius. 50 v. Chr. geriet die Insel unter die Herrschaft des Gaius Antonius. Auf der Spitze des Ainos befand sich laut Strabo der Tempels des Jupiter Aenesius.
Eine neuere Theorie, die sich auf meteorologische, geographische und historische Untersuchungen stützt, identifiziert die in der biblischen Apostelgeschichte erwähnte Insel Melite als Kefalonia. Demnach strandete der Apostel Paulus, als er auf dem Weg nach Rom war, entgegen der allgemein verbreiteten Theorie und Tradition nicht auf Malta, auch nicht auf Mljet, wie eine ebenfalls alte, aber nicht so verbreitete Theorie und Tradition besagt, sondern auf Kefalonia[3]. Hierzu gibt es auf der Insel auch eine Tradition, die sich an die Pauluskirche von Pessada knüpft.[4] Die Theorie bringt auch den Schlangen"kult" in Kirchen Kefalonias mit der Paulusgeschichte in Verbindung.
Kaiser Hadrian schenkte die Insel im 2. Jahrhundert Athen.
Bei der Reichsteilung von 395 kam die Insel an das oströmische bzw. byzantinische Reich und war 535 eine von dessen 64 Provinzen. 1085 besetzten Normannen unter Robert Guiscard (der in der Bucht von Porto Atheras starb) die Insel. Der Ort Fiskardo ist heute noch nach ihm benannt. Nach dem vierten Kreuzzug von 1204 wurde sie Venedig zugesprochen. Unter den Venenezianern wurde im 13. Jahrhundert das lateinische Bistum Kefalonia errichtet. 1375 trat die Familie der Tocci die Nachfolger der Orsini in der Pfalzgrafschaft Kefalonia an. Diese wurde jedoch 1479 von den Osmanen erobert. Am 24. Mai 1500 eroberte eine venezianisch-spanische Flotte unter Admiral Benedetto Pesaro und Gonsalvo de Cordova erneut die Insel. Nach 21 Jahren osmanischer Herrschaft gelang eine Restauration der Pfalzgrafschaft mit Hilfe der Venezianer. Ein Söldnerheer lieferte sich jedoch weiterhin Schlachten mit den Osmanen, die versuchten, die Insel erneut zu erobern. 1538 gelang es den Osmanen, 3.000 Menschen in die Sklaverei zu verschleppen. Nach dem Verlust von Kreta wurde Kefalonia ein wichtiger Handelsstützpunkt der venezianischen Flotte. 1536 wurde der Seefahrer Juan de Fuca auf Kefalonia geboren. Seit dem späten 16. Jahrhundert entwickelte sich Kefalonia zu einem Druckort venezianischer Bücher, etwa diverser Talmud-Ausgaben, da hier die Zensur viel liberaler war als in der Stadt Venedig.
1797 wurden alle Ionischen Inseln französisch besetzt, es folgte ab 1799 durch den russischen Kaiser Paul I. die Proklamation der Republik der Sieben vereinigten Inseln (die auch den Osmanen tributpflichtig war). Während der Napoleonischen Kriege wurden die Inseln erst von den Franzosen (1806), die hier die kurzlebige Ionische Republik gründeten, später dann von den Briten (1809/1810) besetzt. Diese wandelten sie 1815 unter dem Namen Vereinigter Staat der Sieben Ionischen Inseln in einen unabhängigen Staat unter britischem Protektorat um. 1823 hielt sich Lord George Byron auf der Insel auf und schrieb hier sein Werk Don Juan, bevor er nach Griechenland ging, um am dortigen Freiheitskampf teilzunehmen. 1864 kam Kefalonia mit den anderen Ionischen Inseln auf Wunsch der Bevölkerung und nach einer entsprechenden Abstimmung des ionischen Parlaments an Griechenland.
Nach der Eroberung Griechenlands durch italienische und deutsche Truppen im Balkanfeldzug war Kefalonia mit den anderen Ionischen Inseln ab April 1941 italienisch besetzt. Nach der Kapitulation Italiens vor den Alliierten Anfang September 1943 besetzten deutsche Gebirgsjäger die Insel und erschossen im Massaker auf Kephalonia zwischen dem 21. und 24. September 1943 zwischen 4.000 und möglicherweise sogar 5.300 italienische Soldaten. Es handelt sich um eines der schwersten deutschen Kriegsverbrechen im Mittelmeerraum.[5]
Mantzavinata, Paliki |
Kefalonia wurde immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht, darunter auch das Erdbeben von 1867. Das letzte schwere Erdbeben ereignete sich 1953 und richtete große Zerstörungen an. Seit 1990 hat die Insel einen wirtschaftlichen Aufschwung zu verzeichnen, der sich auch in der gestiegenen Einwohnerzahl widerspiegelt.
Lage und Geographie
Kefalonia ist die größte Ionische Insel und zugleich die militärisch wichtigste, da sie den Golf von Patras und damit auch die Einfahrt in den Isthmus von Korinth sperrt.[6] Kefalonia ist überwiegend gebirgig, die höchste Erhebung ist der 1628 m hohe Berg Aenos.
Flora und Fauna
Der Wald auf dem Berg Ainos
Tannen auf Ainos
Der 1.628 Meter hohe Berg Aenos wurde von den Venezianern aufgrund seiner dunklen Farbe Monte Negro genannt. Die Farbe geht auf die „Schwarze Tanne“ (Abies cephalonica) zurück. Sie ist in griechischen Gebirgen endemisch. Zum ersten Mal taucht sie auf Münzen des 4. Jahrhunderts v. Chr. aus dem antiken Pronnous (bei Poros) auf, später wurde sie von den Venezianern für den Schiffbau geschätzt. 1824 erklärte der Inselgouverneur Charles James Napier die Tannenwälder am Ainos zum Naturschutzgebiet und veranlasste die Wiederaufforstung.
Orchideen
Folgende Orchideenarten finden sich auf der Insel:[7]
Kefalonische Ragwurz (Ophrys cephalonica)
Hufeisen-Ragwurz (Ophrys ferrum-equinum)
Gottfrieds Ragwurz (Ophrys gottfriediana)
Ionischer Zungenstendel (Serapias ionica)
Armblütiges Knabenkraut (Orchis pauciflora)
Vierpunkt-Knabenkraut (Orchis quadripunctata)
die Hybride zwischen beiden letztgenannten Arten
Silberdisteln
Zwischen Lixouri und Mantzavinata ist die Silberdistel Carlina Ianata zu finden. Sie blüht zwischen Juli und August. Die Blütenfarbe ist rosa. Bei Argostoli ist die Carlina Corymbosa zu finden. Sie blüht im August, deren Farbe ist gelb[8].
Mönchsrobben und Karettschildkröten
Zwei zu den zwölf am stärksten bedrohten Tierarten der Welt zählende Arten, die Mittelmeer-Mönchsrobbe (Monachus monachus) und die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta), sind an der Zakynthos zugewandten Küste zu finden.
Bereits in der Odyssee werden die Robben in der Meeresenge zwischen den Inseln erwähnt. Naturschützer und Fischer engagieren sich für den Schutz des Robbenbestandes. Heute besteht zwar keine Gefahr durch Fischernetze mehr, doch Segel- und Motorjachten tragen jetzt zur weiteren Gefährdung bei.
Sehenswürdigkeiten
Tropfsteinhöhle Drogarati
Tropfsteinhöhle und See:Melissani
Strand von Xi
Venezianische Burg Agios Georgios
Katavothres und Melissani
Am 7. Juli 1868 besuchte Heinrich Schliemann die Insel. Er konnte sich davon überzeugen, dass zwei Mühlen mit Wasser angetrieben werden, das vom Meer über Kanäle in Höhlen fließt. Dieses Wasser findet sich 16 Kilometer weiter in einem See der unterirdischen Grotte Melissani wieder, deren Wasserspiegel sich allerdings über dem Meeresspiegel befindet. Wissenschaftler erklären heute das Phänomen folgendermaßen: Das salzhaltige Meerwasser höherer Dichte vermischt sich in den unterirdischen Hohlräumen mit dort ebenso hineinfließendem Oberflächen- und Regenwasser geringerer Dichte zu einem Misch-/Brackwasser mittlerer Dichte, welches dann im Gewichts-Gleichgewicht zum salzhaltigen Meerwasser höher steht. Das salzhaltige Triebwasser für die Meerwassermühlen fließt also nur, wenn genügend Regenwasser unterirdisch für Verdünnung sorgt.
Der unterirdische See Melissani ist eine der Hauptattraktionen der Insel. In der Antike war der Ort eine Kultstätte des Hirtengottes Pan. Zur Mittagszeit dringt viel Tageslicht in die Grotte.
Strände
Von den zahllosen Stränden verdient der Kieselstrand Myrtos Beachtung, der im Nordwesten in der Nähe des Ortes Assos liegt. Mehrmals bekam er gute Platzierungen bei Vergleichen.
Sandstrände finden sich im Südwesten nahe der Stadt Lixouri und Buchten im Süden zwischen Argostoli und Skala.
Museen und Bibliotheken
Die meisten Museen sind aus privaten Initiativen hervorgegangen und bilden eine Einheit mit Bibliotheken.
Die Korjialenios-Bibliothek in Argostoli zeigt vor allem Gegenstände der Heimatkunde sowie einige sakrale
Schätze.
Das Historische Museum in Argostoli zeigt Gegenstände aus dem Kirchhof von Diakata (12. Jahrhundert) sowie Mycenaean bei Lakkithra.
Die Iakovatios-Bibliothek in Lixouri ist im früheren Stammhaus der Familie Tirpado/Typaldos untergebracht. Das sehr gut erhaltene klassizistische Gebäude beherbergt, neben der obligatorischen Leihbibliothek, eine Sammlung bedeutender historischer Bücher aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, so beispielsweise die Erstausgabe der Werke des Hippokrates und des Platon aus der Renaissance.
Weitere Museen sind das Naturkundemuseum in Davgata und das Meereskundemuseum in Fiskardo.
Mehrere venezianische Burgen und Festungen, beispielsweise Assos und Agios Georgios
Ein Museum, das die Schiffahrtsgeschichte dokumentiert, ist derzeit im Bau
Religion
Christentum
Der erste Kontakt mit dem Christentum war, als der Apostel Paulus auf seiner Fahrt von Kreta nach Rom im Golf von Argostoli halt machte.
Auf Kefalonia lebte und wirkte im 2. Jahrhundert der Gnostiker Epiphanes, der nach seinem Tod verehrt wurde. Er soll ein Nachfolger bzw. ein Sohn des Karpokrates gewesen sein, dessen historische Existenz allerdings umstritten ist. Er starb mit siebzehn Jahren, hinterließ aber ein Werk "Über die Gerechtigkeit". Seine Anhänger bauten ihm zu Ehren einen Tempel.
Im Dorf Markopoulo existiert ein Marienkult, wonach am 15. August Schlangen auftauchen. Schon während der venezianischen Herrschaft lebten verschiedene Konfessionen auf der als "liberal" geltenden Insel, wobei die theologische Ausbildung zumeist in Italien erfolgte. Im 13. Jahrhundert wurde das katholische Bistum Kefalonia und von Franz von Assisi das Kloster "Sissia" gegründet. 1555 kam der spätere Inselheilige Gerasimos (1507-1579) nach Kefalonia und lebte zunächst als Einsiedler in einer Höhle. Sein Leichnam wird im Kloster St. Gerasimos aufbewahrt. 1916 wurde das Bistum Kefalonia in das Erzbistum Korfu eingegliedert. Mit der Auswanderung nach dem Erdbeben von 1953 nahm der Anteil der Katholiken ab, zumal orthodoxe Christen aus anderen Teilen Griechenlands zuwanderten. Die Zahl der verbliebenen Katholiken blieb dann über Jahrzehnte konstant; die letzten Jahren kamen zahlreiche katholische Ausländer wie Polen oder Philipinos hinzu.
Judentum
Mit dem Fall Kretas (1645-1699) an die Türken kamen Kreter nach Kefalonia, darunter auch eine bedeutende Anzahl an Juden. 1823 lebten 130 Juden auf Kefalonia[9]. Lord Byron schrieb während seines Aufenthaltes, dass auf der Insel "kein Unterschied zwischen Griechen und Juden besteht" [10]. Unmittelbar vor dem Holocaust lebten 388 Juden auf der Insel[11]. Im Juni 1944 wurden sie von den Nazis deportiert [12].
Kirchen und Klöster
Der Kirchenbau hat sich aufgrund der venezianischen Herrschaft anders entwickelt als auf dem griechischen Festland. Die meisten Kirchen bestehen, ähnlich wie frühchristliche Kirchen, aus einem großen Raum mit rechteckigem Grundriss. Ausgemalt sind die Räume mit Fresken. Der Glockenturm mit quadratischem Grundriss steht etwas abseits. Schutzpatron der Insel ist der Heilige Gerassimos, dessen sterbliche Überreste im gleichnamigen Kloster aufbewahrt werden. Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Kloster Kipouria – wegen der schönen Sonnenuntergänge, die von dort zu beobachten sind.
Gemeinden
Fiskardo
Die Insel stellt die Gemeinde Kefalonia innerhalb der auch Ithaka umfassenden Präfäktur. Von 1997 bis 2011 waren die Ortschaften zu 8 Gemeinden zusammengefasst. Diese waren:
Argostoli die Inselhauptstadt
Lixouri für die Halbinsel Pali/Paliki
Sami, die wichtigste Hafenstadt
Erisos mit den Häfen Fiskardo und Assos
Elios-Pronni mit den Häfen Poros und Skala
Livathos das Tal südlich von Argostoli
Omala am Kloster des Hl. Gerasimos
Pylaros mit dem Hafen Agia Evfimia und dem Strand Myrtos
Verkehr
Fährverbindungen bestehen zu den Inseln Ithaka, Zakynthos und Lefkada. Letztere ist mit dem Festland über eine Brücke verbunden. Ebenso bestehen Fährverbindungen der Reederei Strintzis Ferries von Sami nach Killini und Patras auf dem Peloponnes. Der Flughafen Kefalonia wird von Athen ganzjährig und von zahlreichen Chartergesellschaften europaweit saisonal angeflogen. Zwischen den größten Städten der Insel Argostoli und Lixouri besteht eine Fährverbindung die von großer Bedeutung für die Insel ist. Die KTEL-Genossenschaft betreibt Buslinien nach Patras und Athen, die auch die Fähre nutzen.
Wirtschaft
Unter den Venezianern wurde der Korinthenanbau gefördert. Bis ins 20. Jahrhundert war dieser neben der Schifffahrt die Haupteinnahmequelle der Bewohner. 1807 betrug die Korinthenproduktion 9 Millionen Pfund. Weiterhin war die Ausfuhr von Olivenöl und Wein, teilweise auch Honig von Bedeutung. Getreide und Zitrusfrüchte wurden nur für den Eigenbedarf kultiviert. Die Produkte der Insel wurden vor allem nach Frankreich und Italien ausgeführt. Im 2. Weltkrieg brach der Export ein und erholte sich nach 1945 nicht mehr. Einzige Erwerbsquelle war nun die Schifffahrt, bis später in vergleichsweise geringem Maße der Tourismus hinzukam. Gegenwärtig nimmt die Bedeutung der Fischzucht zu, die Insel gehört zu den wichtigsten Erzeugern von Biofisch weltweit.
Wie auf allen griechischen Inseln hat auch auf Kefalonia der Tourismus eine größere wirtschaftliche Bedeutung, jedoch dort weitaus weniger als es möglich wäre. Restriktionen im Bau und das Verbot großer Anlagen sowie das Fehlen eines zentralen Hauptortes machen die Insel gerade für den großen Massenmarkt wenig lukrativ. "...schaukelt sich seit Mitte der 90er ein stiller Jet-Set in der Wiege der europäischen Kultur. Madonna, Steven Spielberg, Jack Nicholson, Tom Hanks und Bruce Springsteen lockt nicht nur der rustikale Robola-Wein", schrieb 2001 der Focus über die Insel in Anspielung auf Odysseus' Heimat[13].
Fachhochschulen
Die Insel ist ein beliebter Studienort und profitiert vor allem im Winter von der Anwesenheit von Studenten. Die TEI Ionion Nison unterhält zwei Standorte auf der Insel: die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften und Musikinstrumentenbau in Lixouri sowie Meeresbiologie in Argostoli. Weiterhin gibt es in Argostoli das Rokos-Vergotis-Konservatorium und die Nationale Marine-Akademie.
Kulinarisches
Traditionell dominiert die italienische Küche, aufgrund der Nachfrage nach griechischen Gerichten durch Touristen sowie durch kulturellen Austausch jüngeren Datums ist auch die griechische Küche verbreitet. Es gibt auch einige inseltypische Spezialitäten wie das Stockfisi (Trockenfisch oder Stockfisch, einst aus Nordeuropa importiert), Pligouri (ein Fleischeintopf) oder die Riganada, ein wie Fleisch gerösteter und gewürzter Zwieback. Tomaten gibt es in allen Variationen, vom Brotaufstrich bis hin zu paniert und fritiert in der Pfanne. Als Dessert gibt es das Komfeto, ein weißes Weich-Nougat mit Mandeln sowie die Mandoles, eine Spezialität aus gerösteten Mandeln und Zucker.
Robola
Drogarati Tropfsteinhöhle (Quelle)
Blick auf den Myrtos Strand (Quelle)
Einer Sage nach hat Kephalos, der Sohn des Götterboten Hermes und Namenspatron der Insel, unter Obhut des Weingott Dionysos den Weinanbau nach Kefalonia gebracht. Auf Kefalonia endemisch ist der leichte und fruchtige Weißwein der Rebsorte Robola. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Sorte vor rund 400 Jahre aus Italien eingeführt wurde, wo sie jedoch nicht mehr existiert. Als Qualitätswein darf der Wein Robola Kephallinias vermarktet werden. Angebaut wird der Robola von den Winzern der Kooperative Agios Gerasimos (in der Nähe des gleichnamigen Klosters).
Söhne und Töchter der Insel
Burg von Assos
Siehe auch: Persönlichkeiten der Insel Kefalonia
Georgios Bonanos (1863–1940), Bildhauer des Historismus
Juan de Fuca (1536–1602), Seefahrer für Spanien, Entdecker der Juan-de-Fuca-Straße
Georges Haldas (1917-2010), Schweizer Schriftsteller
Constantine Phaulkon (1647–1688), Kanzler des Königreichs von Ayutthaya in Thailand
Nikolaos Platon (1909–1992), Archäologe, Ausgräber des minoischen Palastes auf Kreta
Dionysios Zakythenos (1905–1993), Historiker und Philosoph
Gemeinde Kefalonia(Verwaltungssitz: Αργοστόλι το) |
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Gemeindebezirk Argostoli |
Stadtbezirk Argostoli |
Argostoli (Αργοστόλι το) |
Kokolata (Κοκολάτα τα) |
Kompothekrata (Κομποθεκράτα τα) |
Minia (Μηνιά η) |
Ortsgemeinschaft Agkonas |
Αγκών ο |
Ortsgemeinschaft Davgata |
Davgata (Δαυγάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Dilinata |
Dilinata (Διλινάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Zola |
Zola (Ζόλα τα) |
Ortsgemeinschaft Thinaia |
Kardakata (Καρδακάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Kourouklata |
Kourouklata (Κουρουκλάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Nyfio |
Νύφιον το |
Ortsgemeinschaft Troianata |
Demoutsantata (Δεμουτσαντάτα τα) |
Mitakata (Μιτακάτα τα) |
Troianata (Τρωιανάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Faraklata |
Drapano (Δράπανον το) |
Prokopata (Προκοπάτα τα) |
Razata (Ραζάτα τα) |
Faraklata (Φαρακλάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Farsa |
Farsa (Φάρσα τα) |
Gemeindebezirk Eleios - Pronoi |
Stadtbezirk Poros |
Asprogerakas (Ασπρογέρακας ο) |
Kampitsata (Καμπιτσάτα τα) |
Μονή Υπεραγίας Θεοτόκου Άτρου η |
Poros (Πόρος ο) |
Riza (Ρίζα η) |
Tzanata (Τζανάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Agia Eirini |
Agia Eirini (Αγία Ειρήνη η) |
Ortsgemeinschaft Agios Nikolaos |
Agios Nikolaos (Άγιος Νικόλαος ο) |
Ortsgemeinschaft Arginia |
Arginia (Αργίνια τα) |
Ortsgemeinschaft Valerianos |
Atsoupades (Ατσουπάδες) |
Valerianos (Βαλεριάνος ο) |
Πλατείαι αι |
Ortsgemeinschaft Markopoulo |
Kateleios (Κατελειός ο) |
Kato Kateleios (Κάτω Κατελειός ο) |
Markopoulo (Μαρκόπουλον το) |
Ortsgemeinschaft Mavrata |
Mavrata (Μαυράτα τα) |
Ortsgemeinschaft Xenopoulo |
Andriolata (Ανδριολάτα τα) |
Kapandriti (Καπανδρίτιον το) |
Xenopoulo (Ξενόπουλον το) |
Ortsgemeinschaft Pastra |
Κρεμμύδιον το |
Pastra (Πάστρα η) |
Ortsgemeinschaft Skala |
Aleimmatas (Αλειμματάς ο) |
Ratzakli (Ρατζακλίον το) |
Σκάλα η |
Φανιές οι |
Ortsgemeinschaft Chionato |
Thiramonas (Θηράμονας ο) |
Kolaitis (Κολαίτης ο) |
Chionata (Χιονάτα τα) |
Gemeindebezirk Erisos |
Ortsgemeinschaft Antipata Erisos |
Antipata (Αντιπάτα τα) |
Germenata (Γερμενάτα τα) |
Psilithrias (Ψιλιθριάς ο) |
Ortsgemeinschaft Asos |
Asos (Άσος η) |
Ortsgemeinschaft Vary |
Vary (Βαρύ το) |
Ortsgemeinschaft Vasilikiades |
Vasilikiades (Βασιλικιάδες αι) |
Konidarata (Κονιδαράτα τα) |
Ortsgemeinschaft Karya |
Καρυά η |
Ortsgemeinschaft Kothreas |
Defaranata (Δεφαρανάτα τα) |
Drapanitika (Δραπανίτικα τα) |
Κοθρέας ο |
Κοκολάτα τα |
Ortsgemeinschaft Komitata |
Agia Sofia (Αγία Σοφία η) |
Komitata (Κομιτάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Mesovounia |
Mesovounia (Μεσοβούνια τα) |
Ortsgemeinschaft Neochori |
Neochori (Νεοχώρι το) |
Ortsgemeinschaft Patrikata |
Patrikata (Πατρικάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Plagia |
Plagia (Πλαγιά η) |
Ortsgemeinschaft Touliata |
Agrilias (Αγριλιάς ο) |
Ventourata (Βεντουράτα τα) |
Βιγλί το |
Μάγγανος ο |
Markoulata (Μαρκουλάτα τα) |
Tzamarellata (Τζαμαρελλάτα τα) |
Touliata (Τουλιάτα τα) |
Chalikeri (Χαλικερή η) |
Ortsgemeinschaft Fiskardo |
Αστερίς η (νησίς) |
Ευρετή η |
Katsarata (Κατσαράτα τα) |
Matsoukata (Ματσουκάτα τα) |
Tselentata (Τσελεντάτα τα) |
Fiskardo (Φισκάρδον το) |
Gemeindebezirk Leivathos |
Ortsgemeinschaft Vlavhata Eikosimia |
Vlachata (Βλαχάτα τα) |
Simotata (Σιμωτάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Karavardos |
Karavados (Καραβάδος ο) |
Ortsgemeinschaft Kerameies |
Κεραμειαί αι |
Ortsgemeinschaft Lakithra |
Lakithra (Λακήθρα η) |
Menegata (Μενεγάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Lourdata |
Lourdata (Λουρδάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Metaxata |
Metaxata (Μεταξάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Mousata |
Mousata (Μουσάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Peratata |
Κάστρον το |
Μονή Αγίου Ανδρέου η |
Peratata (Περατάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Pesada |
Dorizata (Δοριζάτα τα) |
Κουντουράτα τα |
Πεσάδα η |
Ortsgemeinschaft Svoronata |
Svoronata (Σβορωνάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Spartia |
Kleismata (Κλείσματα τα) |
Κοριάννα τα |
Spartia (Σπαρτιά τα) |
Gemeindebezirk Omala |
Stadtbezirk Omala |
Άγιοι Απόστολοι Βαλσαμάτων οι |
Άγιος Ελευθέριος ο |
Valsamata (Βαλσαμάτα τα) |
Epanochori (Επανωχώρι το) |
Michata (Μιχάτα τα) |
Μονή Αγίου Γερασίμου η |
Gemeindebezirk Paliki |
Stadtbezirk Lixouri |
Άγιος Βασίλειος ο |
Άγιος Δημήτριος ο |
Lepeda (Λέπεδα τα) |
Lixouri (Ληξούριον το) |
Λογγός ο |
Loukerata (Λουκεράτα τα) |
Michalitsata (Μιχαλιτσάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Agia Thekli |
Αγία Θέκλη η |
Kalata (Καλάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Atheras |
Atheras (Αθέρας ο) |
Ortsgemeinschaft Damoulianata |
Damoulianata (Δαμουλιανάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Kaminarata |
Kaminarata (Καμιναράτα τα) |
Μονή Υπεραγίας Θεοτόκου Κηπουραίων η |
Ortsgemeinschaft Katogi |
Βαρδιάνοι οι (νησίς) |
Βουνίον το |
Mantzavinata (Μαντζαβινάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Kontogenada |
Κοντογενάδα η |
Ortsgemeinschaft Kouvalata |
Κουβαλάτα τα |
Λιβάδιον το |
Ortsgemeinschaft Monopolata |
Dellaportata (Δελλαπορτάτα τα) |
Monopolata (Μονοπολάτα τα) |
Parisata (Παρισάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Rifio |
Ρίφιον το |
Ortsgemeinschaft Skineas |
Vlychata (Βλυχάτα τα) |
Skineas (Σκινέας ο) |
Ortsgemeinschaft Soullaroi |
Soullaroi (Σουλλάροι οι) |
Ortsgemeinschaft Favatata |
Favatata (Φαβατάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Chavdata |
Chavdata (Χαβδάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Chavriata |
Chavriata (Χαβριάτα τα) |
Gemeindebezirk Pylareoi |
Ortsgemeinschaft Agia Efimia |
Agia Efimia (Αγία Ευφημία η) |
Apasa (Άπασα η (νησίς)) |
Girovaris (Γηρόβαρης ο (νησίς)) |
Drakopoulata (Δρακοπουλάτα τα) |
Kalogiros (Καλόγηρος ο (νησίς)) |
Lamprinos (Λαμπρινός ο (νησίς)) |
Modio (Μόδιο το (νησίς)) |
Xiropotamos (Ξηροπόταμος ο) |
Petalas (Πεταλάς ο (νησίς)) |
Pistros (Πίστρος ο (νησίς)) |
Praso (Πράσο το (νησίς)) |
Sofia (Σοφία η (νησίς)) |
Soros (Σωρός η (νησίς)) |
Tsakalonisi (Τσακαλονήσιο το (νησίς)) |
Ferentinata (Φερεντινάτα τα) |
Filippos (Φίλιππος ο (νησίς)) |
Ortsgemeinschaft Divarata |
Αντιπάτα τα |
Divarata (Διβαράτα τα) |
Loukata (Λουκάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Makriotika |
Μακριώτικα τα |
Gemeindebezirk Sami |
Stadtbezirk Sami |
Sami (Σάμη η) |
Ortsgemeinschaft Grizata |
Grizata (Γριζάτα τα) |
Koulourata (Κουλουράτα τα) |
Ortsgemeinschaft Karavomylos |
Karavomylos (Καραβόμυλος ο) |
Ortsgemeinschaft Poulata |
Poulata (Πουλάτα τα) |
Ortsgemeinschaft Pyrgi |
Digaleto (Διγαλέτον το) |
Ortsgemeinschaft Chaliotata |
Chaliotata (Χαλιωτάτα τα) |
Einzelnachweise
↑ Volkszählung: Knapp elf Millionen Einwohner
↑ Konrad Mannert, Geographie der Griechen und Römer aus ihren Schriften dargestellt. S.87ff.
↑ Warnecke, Heinz, Paulus im Sturm, VTR
↑ Warsberg, A., Ithaka, Wien 1887, Warnecke, Heinz, Paulus im Sturm, S. 115+116, VTR, Warnecke, Heinz, Die tatsächliche Romfahrt des Apostels Paulus(=Stuttgarter Bibelstudien 127), Stuttgart 2/1989 (1/1987)
↑ Vgl. L. Klinkhammer: Der Stahlpakt endete im Bleihagel. Kephalonia und das deutsche Massaker an italienischen Soldaten. In: FAZ, 16. März 2002.
↑ Militärgeschichtliche Mitteilungen, Militärgeschichtliches Forschungsamt 1967, Seite 31
↑ http://www.orchids.de/aho/aho_dias.txt
↑ Theodor Heinrich Hermann von Heldreich, August Mommsen: Die Pflanzen der attischen Ebene, J. Bergas, 1877, S.46, S.60, S.73
↑ Von George William Hamilton Fitzmaurice Orkney: Four Years in the Ionian Islands: Their Political and Social Condition. With a History of the British Protectorate. Veröffentlicht von Chapman and Hall, 1864 S. 53
↑ The Byron Gallery of Highly Finished Engravings, Illustrating Lord Byron's Works: With Selected Beauties from His Poems. Elucidated by Historical and Critical Notices; Together with a Sketch of His Life, Containing Important and Unpublished Matter. Von George Gordon Byron Byron, Robert B. McGregor Veröffentlicht von R. Martin, 1849
↑ http://jewishgen.org/Yizkor/Pinkas_greece/pinkas_greece.html
↑ Kölner romanistische Arbeiten, E. Droz, Seite 98. Köln 2000
↑ Focus, Ausgaben 36-39, 2001
Literatur
Georg Biedermann: Die Insel Kephallenia im Altertum. München 1897.
Joseph Partsch: Kephallenia und Ithaka - eine geographische Monographie. Justus Perthes, Gotha 1890.
Bernhard Weinmann: Die Böden der Insel Kefallinia. Wilhelm Schmitz, Giessen 1964.
Rüdiger Knapp: Die Vegetation von Kephallinia. O. Koeltz, Königstein 1965.
Sabine Becht, Sven Talaron: Kefalonia- Ithaka. M. Müller, 2004. ISBN 3-89953-170-1
Matthias Steinhart und Eckhard Wirbelauer: Aus der Heimat des Odysseus P. von Zabern Verlag, Mainz 2002
Christoph Schminck-Gustavus: Kephallonià. Auf den Spuren eines Kriegsverbrechens. Donat, Bremen 2004. ISBN 3-934836-66-6
Belletristik
Albert Cohen: Solal. 1930 (frz.), Eisenbeißer. 1938, Die Schöne des Herren. 1968, Die Tapferen. 1969. (Tetralogie spielt teilweise auf Kefalonia, auf der in den Geschichten die "5 Tapferen" leben)
Louis des Berniéres: Corellis Mandoline. 1994. (2001 mit Nicolas Cage und Penelope Cruz verfilmt. Corellis Mandoline)
Griechenland
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Antikes Griechenland
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