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Der Koloß von Rhodos (Il colosso di Rodi) ist ein italienischer Abenteuerfilm des Regisseurs Sergio Leone aus dem Jahr 1961, einer der unzähligen monumentalen Sandalenfilme, die die italienische Filmindustrie in den 1960er und 1970er Jahren auf den Markt warf. Der Film ist das erste Filmprojekt, bei dem Leone als Regisseur im Vorspann genannt wird.
Handlung
Das alte Griechenland im Jahre 280 v. Chr. Der Soldat Darius besucht seinen Onkel Lissipus auf dem Inselstaat Rhodos. Dessen König Xerxes hat gerade eine riesige Statue des Gottes Apollo erbauen lassen, die den Hafen schützen soll. Man plant zudem ein Bündnis mit den Phöniziern, doch dadurch würde man sich die Feindschaft mit den Griechen auf sich ziehen.
Darius hat ein Auge auf Diala, die Tochter des Architekten der Statue, geworfen. Zur gleichen Zeit kommt er mit einer Rebellengruppe unter der Führung von Peliokles in Kontakt. Die Rebellen wollen den tyrannischen König Xerxes stürzen, doch einer von Xerses Hauptleuten, Thar, hat seine eigenen Pläne. Der hat phönizische Soldaten, die sich als Sklaven tarnten, nach Rhodos eingeschmuggelt und die Statue unter seine Kontrolle gebracht, damit die phönizische Flotte unversehrt in den Hafen einlaufen kann.
Die Rebellen entscheiden sich, die Griechen um Hilfe zu bitten. Darius, der als Spion verdächtigt wird und die Stadt nicht verlassen darf, wird von den Rebellen unwissentlich zu einem Kurier gemacht. Als die Rebellen im Schutze der Nacht versuchen, den Hafen zu verlassen, werden sie von den Phöniziern gefangen genommen. Darius wird als vermeintlicher Komplize ebenso verhaftet. Noch vor der geplanten Hinrichtung können jedoch die Rebellen fliehen.
Peliokles ist es klar, dass die Invasion durch die Phönizier nur gestoppt werden kann, wenn die Statue unter ihrer Kontrolle ist. Außerdem gilt es, einige weitere Rebellen zu befreien, welche in einem Verlies unter der Statue stecken; der Befreiungsmechanismus ist ebenfalls in der Statue zu finden. Darius versucht Diala als Komplizin zu gewinnen, da sie die Pläne der Statue kennt, doch unglücklicherweise verrät er ihr den Ort des Rebellenverstecks. Diana, die nur nach Macht und Reichtum strebt, gibt diese Neuigkeit an Thar weiter, der die Rebellen angreift und diese fast vernichtet. Nur Peliokles Bruder Koros und seine Schwester Mirte konnten entkommen.
Peliokles und der Rest seiner Männer sollen nun in der Arena zur Belustigung des Volkes hingerichtet werden. Darius trifft rechtzeitig ein und enthüllt Thars Machenschaften, doch dieser ist bereit, seinen Staatsstreich durchzuführen, und Xerxes und dessen Höflinge werden getötet. Darius und Koros dringen in den Koloß ein, um die Rebellen zu befreien, doch Darius wird verhaftet, als er den Befreiungsmechanismus in Gang setzen will, und Koros getötet. Die Rebellen greifen den Koloss an, doch durch dessen Bewaffnung gezwungen, sich in der Stadt zu zerstreuen.
Dialas Vater, der sein Bauwerk nicht missbraucht sehen will, wird von Thar getötet. Als die feindliche Flotte den Hafen fast erreicht hat, bricht aus dem Nichts ein gewaltiger Sturm los, und ein Erdbeben erschüttert das Land. Thar und seine Männer fliehen in Panik aus der Statue, werden aber in der Stadt von den Rebellen getötet. Diala indessen, die sich Vorwürfe über den Tod ihres Vaters macht, befreit Darius, doch als die Statue zusammenstürzt, wird sie von herabfallenden Trümmern erschlagen. Der Koloss wankt schließlich und stürzt vor dem Hafenbecken in die See.
Als wieder Ruhe einkehrt, treffen Darius und Mirte außerhalb der zerstörten Stadt auf Lissipus. Obwohl Darius jetzt wieder nach Griechenland zurückkehren könnte, erklärt dieser seine Absicht, Mirte zu heiraten und die zerstörte Stadt Rhodos wieder aufbauen zu helfen.
Hintergrund
Der Film wurde in Spanien in Totalscope, der italienischen Version von Cinemascope, gedreht. Rory Calhoun trug bei den Dreharbeiten ständig ein weißes Armband am linken Arm, um seine modernen Tätowierungen zu verdecken. Seine Rolle des „Darius“ sollte zuerst von John Derek dargestellt werden.
Kritiken
Das Lexikon des internationalen Films meint zu diesem Film: „Sergio Leones erster Spielfilm ist eine groß ausgestattete, aber erstaunlich naive Kostüm- und Kampfproduktion mit einer Vielzahl roher Folterszenen.“[1]
Chistoph Huber schreibt in seiner Kritik: „Zu den Italowestern Leones war es noch ein weiter Schritt, dennoch ist für Fans des Regisseurs dieser eher mittelmäßige Eintrag ins Sandalenfilmgenre von Interesse, schließlich lassen sich ein paar seiner Vorlieben schon im Debüt erkennen.“[2]
Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz bezeichnen den Streifen in ihrem Lexikon „Filme im Fernsehen“ (1990) als „erster bedeutender Leone-Film“ und bewerten ihn mit 2½ von 4 möglichen Sternen als „überdurchschnittlich“. Sie loben: „Massenszenen, farbenprächtiges Schlachtengetümmel und der Zauber des Südens in süffiger, tricktechnisch beeindruckender Machart.“[3]
Weblinks
Der Koloß von Rhodos in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
Der Koloß von Rhodos im Lexikon des Internationalen Films
http://www.filmzentrale.com/rezis/kolossvonrhodoschu.htm
Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“. (Erweiterte Neuausgabe.) Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 459
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